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Das richtige Maß

Sport während und direkt nach der Schwangerschaft

Die positiven Effekte von Sport während der Schwangerschaft sind enorm – für die Mutter und das Kind. Nach der Geburt heißt es dagegen erst mal, es mit Sport nicht zu übertreiben. Worauf es zu achten gilt und welche Risiken bestehen.
dpa/PTA-Forum
08.04.2021  11:00 Uhr

Die Ansicht, eine Frau solle sich während der Schwangerschaft möglichst schonen, ist überholt. Inzwischen weiß man um die positiven Effekte, die Sport für die Schwangere, das Kind und den Geburtsverlauf mit sich bringt. Wenn gesundheitlich nichts dagegenspricht steht einer moderaten Bewegung nichts im Wege. Allerdings ist nicht jede Bewegung und jedes Training gleichermaßen gut – und einige Sportarten sind No-Gos.

Was Sport während der Schwangerschaft bringt

Eine Schwangerschaft ist immer auch mit Risiken verbunden. Einige davon lassen sich durch Sport senken, erklärt die Heidelberger Gynäkologin und Sportmedizinerin Susanne Weber. So könne man mit Sport beispielsweise übermäßiger Gewichtszunahme, Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsie, besser bekannt als Schwangerschaftsvergiftung, vorbeugen. Auch das Thromboserisiko lässt sich durch Bewegung verringern und gegen hormonell bedingte Wassereinlagerungen helfen insbesondere Aquajogging und Wassergymnastik oder moderates Schwimmen. Zudem kommt das Herzkreislauf-System durch die Aktivitäten in Schwung, die Muskeln werden gut durchblutet und die Knochen und Gelenke bleiben mobil.

Das Zwerchfell, unser wichtigster Atemmuskel, wird durch den Sport weiter trainiert. Das helfe, die Belastung durch die Schwangerschaft und durch die Geburt besser zu bewältigen, und sei außerdem wichtig für die Sauerstoffversorgung des Kindes, erläutert Dörte Krauss, Dozentin für prä- und postnatalen Sport aus Augsburg. Darüber hinaus profitieren Frauen nach der Geburt von einem gut trainierten Zwerchfell – nämlich, wenn sich die Organe zurückbilden.

Doch Sport fördere nicht nur die gesunde körperliche Funktionsweise der Frau, sagt Marion Sulprizio, Diplom-Psychologin von der Deutschen Sporthochschule Köln. Auch die positiven psychologischen Auswirkungen seien längst nachgewiesen. Frauen, die sich in der Schwangerschaft regelmäßig bewegen, haben eine positivere Selbstwahrnehmung und fühlen sich meist wohler. Sogar depressive Beschwerden können durch Sport häufig gelindert werden.

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