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Spätestens im April

Startschuss für Corona-Impfung in Arztpraxen

Zeitlich strukturiert

Grundsätzlich drängen Großhandel und Apotheke auf einen festgelegten Prozess mit zeitlich exakt vorgegebenen Fristen für die Verteilung der Präparate. Dabei schlagen sie ein Organisationsmodell vor, dass die Impfstofflieferungen für eine ganze Woche umfasst. So könnten Praxen Dosen aller drei Impfstoffe für die jeweils kommende Woche spätestens bis Dienstagmittag über ein Kassenrezept in der Apotheke ordern. Diese gibt die Bestellungen bis 15 Uhr an den Großhandel weiter, der anschließend mit der Organisation der Impfdosen bei einem der Verteilzentren oder direkt beim Hersteller beginnt und die Vakzine in einer zum Drehkreuz ernannten Niederlassung zwischenlagert. Für Comirnaty sind dafür besondere Tiefkühlschränke geplant, die eine Lagerung bei bis zu minus 75 Grad möglich machen sollen.

Jeweils Montagfrüh beginnt in der Großhandlung das Auftauen des Biontech-Impfstoffs, der schließlich in Kühlboxen bei 2 bis 8 Grad Celsius zusammen mit den Impfdosen der anderen Hersteller und einer entsprechenden Dokumentation bis spätestens 15 Uhr in die Apotheke kommt. Noch am gleichen Nachmittag liefert die Offizin an die Praxis aus, die zumindest Comirnaty dann in der Regel von Dienstag bis Freitag verimpft. Auch die Ärzte müssen somit genau planen, um am Ende der Woche keine Dosen verwerfen zu müssen. Denn das Biontech-Präparat ist nach dem Auftauen nur 120 Stunden lang haltbar. Etwas flexibler sind die Mediziner hingegen beim Einsatz der beiden anderen Impfstoffe.

Derzeit regelt eine zentrale staatliche Stelle die Lieferströme der Vakzine in die Impfzentren, die diese Aufgabe voraussichtlich auch für den ambulanten Bereich übernehmen wird. Da nicht immer alle Impfstoffe in gleicher Weise verfügbar sein werden, könnten Praxen nicht in jedem Fall mit den von ihnen bevorzugten Präparaten versorgt werden, schreiben ABDA und Phagro in ihrem Konzept. Aus ihrer Sicht sollten Ärzte allerdings zumindest die Art des Impfstoffs auswählen und damit etwa entscheiden können, ob sie einen Vektor- oder mRNA-Impfstoff bestellen wollen.

Darüber hinaus weisen beide Partner darauf hin, dass die bislang verfügbaren Impfstoff-Gebinde nicht unbedingt zum Bedarf einer Arztpraxis passen. So gebe es etwa Comirnaty nur in Kartons von mindestens 25 Vials, aus denen ganze 150Dosen gezogen werden können. Damit die Liefermengen transparent bleiben, möchte der Großhandel aus den Originalgebinden nach Möglichkeit nicht auseinzeln. Stattdessen sollten die Hersteller ihre Packungen an die Anforderungen in den Praxen anpassen, fordern Apotheker und Großhandel.

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