Steckt eine entzündete Schilddrüse dahinter? |
Wer etwa nach einer Coronainfektion unter anhaltenden Halsschmerzen leidet, sollte auch an eine mögliche Schilddrüsenentzündung denken. / Foto: Getty Images/Kittiphan Teerawattanakul/EyeEm
Nicht nur die besonders im Frühjahr grassierenden Adeno- und Rhino-, sondern auch SARS-CoV-2-Viren gelten – insbesondere in Kombination – als Auslöser für die seltene, oft extrem schmerzhafte subakute Thyreoiditis de Quervain (SAT). Bei anhaltenden Schmerzen im Hals- und Kieferbereich nach überstandener Covid-19-Infektion sollte daher als Ursache auch eine Schilddrüsenentzündung erwogen werden, informiert der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN).
»Häufig kommt es zu starken Hals- und Nackenschmerzen, die in die Unterkiefer- und Ohrregion ausstrahlen können«, so Dr. Norbert Czech, Bremen, in einer Stellungnahme der Fachgesellschaft. Besonders typisch sei ein spezifisches Krankheitszeichen: »Es tut weh, sobald man leicht von außen gegen die Schilddrüse drückt.« In der Regel dauert die subakute Thyreoiditis drei bis sechs Wochen. Viele Patienten klagen jedoch monatelang über Schmerzen.
Zwar heile die saisonal im Frühjahr und im Herbst gehäuft zu beobachtende akute Schilddrüsenentzündung in circa 80 Prozent der Fälle innerhalb eines Jahres von selbst wieder aus. Dennoch, so Czech, sollten Betroffene bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt konsultieren, der nicht nur die lokalen Symptome, sondern rechtzeitig auch einer ansonsten möglicherweise dauerhaft anhaltenden Schilddrüsenunterfunktion entgegenwirken kann.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.