STIKO empfiehlt Covid-19-Impfung für Schwangere und Stillende |
Die STIKO hat die Datenlage neu bewertet und kommt nun zu einer Impfempfehlung für Schwangere ab dem zweiten Trimenon und Stillende. / Foto: Getty Images/bogdankosanovic
»Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz« empfiehlt die STIKO nun eine Covid-19-Impfung für bisher nicht oder unvollständig geimpfte Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und für nicht oder unvollständig geimpfte Stillende – jeweils mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Der Beschlussentwurf muss das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren durchlaufen, bevor er endgültig veröffentlicht wird.
Zudem spricht die STIKO eine ausdrückliche Impfempfehlung an alle noch nicht oder unvollständig Geimpften im gebärfähigen Alter aus, »damit bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor dieser Erkrankung besteht.«
Hintergrund der neuen Impfempfehlung sind der STIKO zufolge neue Erkenntnisse aus den letzten Wochen. Demnach sei eine Schwangerschaft an sich ein unabhängiger Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung. Zusätzlich hätten Sicherheitsdaten zur Impfung für Frauen in der Schwangerschaft keine Hinweise geliefert, dass unerwünschte schwere Komplikationen zu erwarten seien. Ausgewertet wurden Daten zum Risiko von schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung in der Schwangerschaft und Daten zur Sicherheit und Effektivität der Impfstoffe für Schwangere und ungeborene Kinder.
Bislang hatte sich die STIKO nicht für eine generelle Impfung in der Schwangerschaft ausgesprochen. Zufällige Impfungen von Schwangeren, etwa wenn diese noch nicht wüssten, dass sie ein Baby erwarten, seien aber »keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch«, hieß es. Das Gremium empfahl die Impfung bisher nur Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung oder mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.