Stress und Entspannung |
Nicht wenige suchen bei Stress zunächst in der Apotheke Unterstützung, um leistungsfähig zu bleiben oder wieder mehr Energie zu haben. Die Selbstmedikation hat viel zu bieten: Neben Nahrungsergänzungsmitteln wie Präparate mit B-Vitaminen stehen homöopathische Arzneimittel (zum Beispiel Neurodoron®, Neurexan®, Calmvalera®) und zahlreiche Phytopharmaka zur Verfügung.
Einige Präparate mit beispielsweise Pflanzenextrakten aus Lavendel, Baldrian, Hopfenzapfen, Melissenblätter und/oder Passionsblume wirken beruhigend, wenn Unruhe, schlechter Schlaf und ein Gedankenkarussell im Vordergrund stehen. Das in Lasea® enthaltene Lavendelöl konnte seine anxiolytische, antidepressive und sedierende Wirkung beispielsweise in tierexperimentellen Studien nachweisen. Sie beruht wohl auf einer Beeinflussung der GABA-Rezeptoren. Stehen Erschöpfung und Müdigkeit im Vordergrund, greifen Patienten gerne zu Rosenwurz (Rhodiolan®, Vitango®, Rhodiologes®). Die Zulassung beruht auf langjähriger traditioneller Verwendung.
Aber auch ein Mikronährstoffmangel kann Müdigkeit, Leistungsabfall und Gereiztheit hervorrufen. Dort greift beispielsweise das Präparat Aminoplus® Burnout an. Eine randomisierte, placebo-kontrollierte Doppelblind-Studie konnte nachweisen, dass der Komplex aus Aminosäuren und Vitaminen den subjektiv wahrgenommenen Stress wirksam reduziert. Dabei waren Betroffene in ärztlicher, multimodaler Therapie und das Diätmanagement eine von verschiedenen Therapiesäulen.
Passend ausgewählt können verschiedene Präparate also durchaus eine wirksame Unterstützung darstellen. Sie sind jedoch als Überbrückungshilfe oder Krücke zu sehen, nicht als Lösung. Patienten sollte in der Beratung also dringend ans Herz gelegt werden, dass es mit Einnahme einer Tablette oder der symptomatischen Behandlung von stressbedingten Beschwerden nicht getan ist, sondern sie langfristig Stressfaktoren ausschalten und Coping-Strategien entwickeln und etablieren müssen. Gelingt ihnen das nicht, sollten sie lieber zu früh als zu spät Hilfe suchen. Erster Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt.