Stressempfinden runterdimmen |
Während der Pandemie kommt einiges zusammen, was den Stresslevel vieler Menschen in die Höhe treibt. / Foto: Adobe Stock/ohishiftl
Laut einer repräsentativen Umfrage der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016 leiden in Deutschland mehr als drei Viertel der Erwachsenen zumindest gelegentlich unter Stress. Knapp ein Viertel der Befragten gab an, sich häufig gestresst zu fühlen. Auslöser sind in erster Linie das Berufsleben, hohe Ansprüche an sich selbst und private Konflikte. Vor allem letztere könnten durch die Corona-Pandemie noch einmal verschärft werden. Homeoffice in Kombination mit Homeschooling oder Kleinkinderbetreuung kann Eltern an ihre Belastungsgrenze treiben. Die weniger vorhandenen Ausweichmöglichkeiten innerhalb der Familien erhöhen das Konfliktpotenzial. Und nicht zu vergessen sind die Auswirkungen der sozialen Distanz, die Sorge vor einer Ansteckung sowie Zukunfts- und Existenzängste. Der geschlossene Freizeitsportbereich erschwert es, einen Ausgleich zu schaffen und die psychische Mehrbelastung zu kompensieren.
In einer weiteren Umfrage der Techniker Krankenkasse im Juli des vergangenen Jahres gaben bereits 50 Prozent der Befragten an, sich durch die pandemiebedingten Veränderungen gestresst zu fühlen. Eine Umfrage der Universität Basel hat ergeben, dass der psychische Stress in der zweiten Covid-19-Welle im Vergleich zum Frühjahr noch einmal deutlich zugenommen hat.
Dauerhafter Stress hat Folgen. Innere Unruhe, die Mediziner als eine Kombination aus Anspannung, fehlender Gelassenheit und Ausgeglichenheit definieren, führt dazu, dass Betroffene schnell gereizt, empfindlich oder aggressiv reagieren. Auch die Konzentrationsfähigkeit und die Belastbarkeit nehmen ab. Erschöpfung wiederum ist gekennzeichnet von Antriebslosigkeit, Müdigkeit, verringerter Belastbarkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit. Trotz der Kraft- und Energielosigkeit fällt es Betroffenen schwer, zur Ruhe zu kommen. Häufig haben sie Probleme beim Einschlafen oder leiden unter Durchschlafstörungen. Aus Angst davor, nicht ernst genommen zu werden oder starke Medikamente verordnet zu bekommen, scheuen viele Betroffene den Arztbesuch und suchen Rat in der Apotheke.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.