Stummer Herzinfarkt häufiger als gedacht |
Nicht immer geht ein Herzinfarkt mit typischen Symptomen wie Brustschmerzen einher. / Foto: Adobe Stock/Pixel-Shot
Häufig bleibt ein überstandener Herzinfarkt ein Leben lang sichtbar: Das geschädigte Muskelgewebe wird durch steifes, unbewegliches Narbengewebe ersetzt, das sich nicht mehr zusammenziehen kann. Das kann gefährlich werden, da durch die Vernarbung die Herzfunktion eingeschränkt wird.
Für eine Studie untersuchten Mediziner mithilfe einer Magnetresonanztomografie (MRT) die Herzen von 1.840 Teilnehmern. Das Ergebnis: Bei 8 Prozent der Untersuchten waren Narben am Herzmuskel als Folgen eines Herzinfarkts zu finden. Fast 80 Prozent des vernarbten Gewebes war zuvor weder bei ärztlichen Untersuchungen noch im Rahmen einer Elektrokardiografie (EKG) aufgefallen.
Da ein großer Teil der Herzinfarkte offenbar von den Betroffenen unbemerkt verlaufe, sei es wichtig, deren Häufigkeit wie auch die Risikofaktoren stummer Infarkte zu kennen. Zu den individuellen Risikofaktoren zählten unter anderem Alter, der sogenannte Kalzium-Score in den Koronararterien, Rauchen, Übergewicht, die Einnahme von Blutdruckmedikamenten zu Beginn der Studie sowie das Geschlecht. Wie die Forscher um Dr. David A. Bluemke vom National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering in Bethesda, USA in der Fachzeitschrift »JAMA« berichten, traten Narben am Herzmuskel bei Männern (13 Prozent) häufiger auf als bei Frauen (2,5 Prozent).