Tetanus-Impfschutz lebenslänglich |
Die WHO berief sich damals unter anderem auf eine Studie der Arbeitsgruppe um Dr. Mark Slifka von der Universität in Oregon, USA. Damals hatten die Forscher anhand der gemessenen Antikörpertiter von 546 Personen berechnet, dass die Tetanus- und Diphtherie-Impfung frühestens alle 30 Jahre aufgefrischt werden müsse.
Das scheint nur eine konservative Annahme gewesen zu sein, meldet sich die Arbeitsgruppe um Slifka Anfang dieses Jahres zu Wort. Bei ihrer neuerlichen Publikation handelt es sich um eine Beobachtungsstudie, für die die Autoren die Tetanus- und Diphtherie-Inzidenzen der Jahre 2001 bis 2016 aus 31 nordamerikanischen und europäischen Ländern heranzogen. Von diesen sahen neun (Dänemark, Großbritannien, Irland, Island, Kroatien, Malta, die Niederlande, Polen und Ungarn) Auffrischungen weder gegen Tetanus noch gegen Diphtherie im Erwachsenenalter vor, eines (Tschechien) ausschließlich gegen Diphtherie nicht.
Die Analyse ergab keinen signifikanten Rückgang der Tetanus-Inzidenz in Ländern mit Auffrischimpfungen im Erwachsenenalter. Ähnlich die Datenlage zur Diphtherie. Diese Untersuchung von mehr als 11 Milliarden Personenjahren gebe der WHO recht: Auffrischimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie im Erwachsenenalter seien unnötig, fassen die Autoren zusammen.