Augen |
Die Augen der Menschen werden immer schlechter. Für die Zunahme der Sehprobleme und Krankheiten am Auge wie z.B. der Graue oder Grüne Star, die Makuladegeneration oder eine Kurz- und Weitsichtigkeit sind unter anderem die steigende Lebenserwartung, veränderte Lebensgewohnheiten mit langen Bildschirmzeiten sowie die steigende Zahl an Menschen mit Diabetes verantwortlich.
Augenlider besitzen an den Rändern kleine Talgdrüsen, deren Sekret die Lipid-Komponente der Tränenflüssigkeit darstellt. Bei einer akuten Entzündung dieser Lidranddrüsen entsteht ein sogenanntes Gerstenkorn. Wenn es sehr schmerzhaft ist, sollte der Patient am selben Tag den Augenarzt aufsuchen. Bei leichten und mittleren Beschwerden ist dies nur erforderlich, wenn das Gerstenkorn nicht innerhalb von zwei Tagen geplatzt oder geschrumpft ist. Als Behandlung kommen trockene Wärme (z. B. Rotlicht) und antibiotische Augensalben zum Einsatz. Keinesfalls darf der Betroffene versuchen, das Gerstenkorn selbst auszudrücken. Abzugrenzen vom Gerstenkorn ist das sogenannte Hagelkorn. Hierbei handelt es sich um eine nichtinfektiöse Erscheinung, die auf einer verstopften Lidranddrüse beruht.
Das sogenannte Sicca-Syndrom gehört zu den häufigen Augenerkrankungen. Betroffen sind besonders Frauen, was vermutlich hormonell bedingt ist. Das Sicca-Syndrom kann Folge stundenlanger Bildschirmarbeit sein, da die Frequenz des Lidschlags dabei vermindert ist und es so zu einer selteneren Benetzung der Augen kommt. Des Weiteren können überheizte trockene Räume, Klimaanlagen, das Gebläse im Auto oder das ständige Tragen von Kontaktlinsen diese Reizerscheinungen auslösen. Auch die Langzeiteinnahme bestimmter Arzneimittel kann ein Sicca-Syndrom verursachen.
Eingesetzt werden »künstliche Tränen«, also Produkte, die der natürlichen Tränenflüssigkeit nachgebildet sind. Sie können die unangenehmen Symptome beheben oder mildern. Eingesetzt werden Polyvinylalkohol (PVA) oder -pyrrolidon (PVP), Zellulosederivate wie Hypromellose, Carbomer (Polyacrylsäure) sowie Hyaluronsäure. Der Zusatz von Dexpanthenol oder Vitamin A unterstützt die Regeneration. Da die künstlichen Tränen dickflüssiger sind und enzymatisch nicht so schnell abgebaut werden, ist ihre Verweildauer auf dem Auge länger als die der natürlichen Tränen. Das Einträufeln muss regelmäßig über einen längeren Zeitraum alle zwei Stunden erfolgen. Zur Behandlung leichter Beschwerden eignen sich niedrig visköse Tropfen, bei stärkeren Beschwerden hoch visköse Zubereitungen. Gele zeigen eine noch längere Haftung und sind bei starker Reizung zu empfehlen. Da sie jedoch die Sicht verschleiern, sind sie für eine Anwendung am Tag nicht zweckmäßig.