Hämorrhoiden |
Hämorrhoiden sind Gefäßpolster, die dem Feinverschluss des Afters dienen. Sind diese krankhaft verändert, spricht man von Hämorrhoidalleiden. Man differenziert hier zwischen vier Schweregraden. Häufige Symptome sind Schmerzen, Jucken und Brennen Analbereich. Auch anale Blutungen können auftreten. Die Diagnose sollte bei erstmaligem Auftreten durch einen Arzt erfolgen. Proktologen sind Spezialisten für den Enddarm.
Der Darm wird am Ende des Analkanals durch ein Schwellkörpersystem nach außen abgedichtet. Diese Schwellkörper können sich aufgrund einer Bindegewebsschwäche knotenartig verdicken und ein Hämorrhoidalleiden auslösen. Die Erkrankung ist häufig genetisch bedingt. Begünstigt wird sie durch Obstipation, tägliches langdauerndes Sitzen, Schwangerschaft und ballaststoffarme Ernährung.
Bei Hämorrhoiden werden vier klinische Stadien unterschieden:
Schätzungsweise bei mehr als der Hälfte aller Erwachsenen über 30 Jahren treten im Laufe des Lebens hämorrhoidale Beschwerden auf. Männer erkranken häufiger als Frauen: Bei etwa 70 Prozent der über 30-jährigen Männer sind Hämorrhoiden nachweisbar. Jährlich suchen etwa vier Prozent der Erwachsenen in Deutschland wegen eines Hämorrhoidalleidens einen Arzt auf. Ungefähr 25 bis 35 Prozent der Schwangeren sind während der Schwangerschaft oder nach der Geburt von Hämorrhoiden betroffen.
Die wichtigste Basismaßnahme ist es, eine möglicherweise bestehende Obstipation zu behandeln und so die Entleerung eines weichen, geformten Stuhls ohne übermäßiges Pressen sicherzustellen.
Im Anfangsstadium ist nach ärztlicher Diagnosestellung eine Selbstmedikation mit Suppositorien oder Salben gut möglich. Als Wirkstoffe werden Gerbstoffe/Adstringentien, Kamillenextrakt und Panthenol, Lokalanästhetika und Emollentien eingesetzt. Alternativ kann der Arzt eine Verödung oder Ligatur durchführen.
Schreitet die Erkrankung voran, ist ein chirurgischer Eingriff oft unumgänglich. Dabei entfernt der Chirurg die erkrankten Hämorrhoiden vollständig.
Hämorrhoiden ohne Beschwerden bedürfen keiner Behandlung.
Es ist für Betroffene – auch mit einem Spiegel – unmöglich, bei sich selbst ein Hämorrhoidalleiden sicher zu diagnostizieren. Es ist unbedingt erforderlich, dass ein Arzt die Diagnose stellt und dabei schwerwiegende Erkrankungen mit einer ähnlichen Symptomatik ausschließt. Es gibt eine Reihe von Erkrankungen in der Analregion, die ebenfalls Blutungen, Brennen, Nässen, Juckreiz und Schmerzen beim Stuhlgang hervorrufen können. Dazu zählen: