Keuchhusten |
Keuchhusten (Pertussis) ist eine hochansteckende Kinderkrankheit. Typische Symptome der akuten Infektion der oberen Atemwege sind ein krampfartiger, trockener Husten und das anschließend keuchende Einholen der Luft. Kinder sind in Deutschland meist gegen Keuchhusten geimpft, weshalb die Krankheit zunehmend bei Jugendlichen und Erwachsenen ohne Impfschutz ausbricht.
Trotz hochwirksamer Antibiotika-Therapie verursachen Pertussis-Bordetellen immer noch Todesfälle in Deutschland. Die Ursache hierfür ist, dass weder die durchgemachte Erkrankung noch eine Impfung dauerhaft gegen (erneute) Infektionen durch diesen Erreger schützen können. Bereits nach (bei Kindern 3,) 5 bis 8 Jahren lässt die Immunität gegen den 100-Tage-Husten nach.
Tückisch ist, dass diese häufige Kinderkrankheit hochansteckend ist, auch während der atypischen ersten katarrhalischen Krankheitsphase. Und bei Jugendlichen und Erwachsenen bleibt nach ein bis zwei unspezifischen Husten-Wochen das zweite, oft vier bis sechs Wochen andauernde Stadium mit den typischen konvulsiven Hustenattacken zumeist aus. Es besteht nur ein atypischer, weiterhin hoch infektiöser Katarrh fort. Oft wird erst viel zu spät, wenn die ganze Umgebung bereits angesteckt ist, an diese schwere Krankheit gedacht – und endlich eine auch die Ansteckung limitierende Antibiose eingeleitet.
Bei Kindern typischerweise drei Stadien (100-Tage-Husten):
Gefährlich ist, dass ab dem Schulkind- bis ins höchste Erwachsenen-Alter dieser typische Verlauf fehlt, nur lange heftig gehustet wird, sodass nicht an Keuchhusten gedacht wird. Dieser bleibt so lange unbehandelt und damit ansteckend. Zwei Drittel der Keuchhustenfälle treten jenseits des Kindes/Jugend-Alters auf.
Autor: Dr. Ulrich Enzel