Magnesium |
Magnesium ist ein sehr wichtiger Mineralstoff und an mehr als 300 Enzymreaktionen im Körper beteiligt. Bekannt ist Magnesium vor allem als Anti-Stress-Mineral, da es Erregungsvorgänge in Muskeln und Nerven reguliert. Daneben dient es der Mineralisation von Knochen und Zähnen. Ein Magnesiummangel ist meist sehr unspezifisch und äußert sich als Müdigkeit, Depressionen, Muskelschwäche, Kribbeln und Taubheitsgefühle.
Der Körper eines Erwachsenen enthält rund 24 Gramm Magnesium. Etwa 95 Prozent davon befinden sich intrazellulär – über die Hälfte im Knochen, etwa 30 Prozent in der Muskulatur und der Rest im Weichteilgewebe. Der Mineralstoff erfüllt viele wichtige Funktionen im Körper. So ist er Cofaktor von über 300 Enzymen. Indem es die meisten ATP-abhängigen Enzyme aktiviert, ist Magnesium unter anderem an Reaktionen der Energiebereitstellung, aber auch bei der Protein- und Nukleinsäurensynthese beteiligt.
Der Mangel an Magnesium kann viele sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. So beispielsweise:
Ein Auslöser für Magnesiummangel kann beispielsweise Stress sein.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene je nach Alter und Geschlecht eine Magnesiumzufuhr mit der Nahrung von täglich 300 bis 400 Milligramm. Ob ein Mensch ausreichend mit Magnesium versorgt ist, lässt sich oft nur schwer einschätzen. Die Resorptionsrate von Magnesium sinkt deutlich bei:
Die renale Magnesiumausscheidung steigt bei erhöhtem Alkoholkonsum, erhöhtem Kochsalzverbrauch und unter Einnahme von Diuretika, Herzglykosiden und Aminoglykosid-Antibiotika.
Eine Magnesiumsubstitution ist natürlich angezeigt, wenn ein Magnesiummangel diagnostiziert ist und entsprechende Symptome vorliegen. Des Weiteren gibt es einige Indikationsgebiete, bei denen Magnesium therapeutisch nach Rücksprache mit dem Arzt eingesetzt werden kann: Arrhythmien und KHK, Diabetes mellitus und Alkoholkrankheit. Im Rahmen der Selbstmedikation wird Magnesium auch zur Migräne-Prophylaxe angewendet.
Ein Magnesiummangel in der Schwangerschaft kann nicht nur zu Wadenkrämpfen führen, sondern auch zu frühzeitigen Wehen und Fehlgeburten. Magnesiumpräparate sollten allerdings nur nach Rücksprache mit dem Gynäkologen eingenommen werden, da Magnesium die Kontraktionsbereitschaft des Uterus herabsetzt, was bei einer kurz bevorstehenden Geburt nicht erwünscht ist.
Zur kurzzeitigen Therapie wird von den meisten Autoren eine tägliche Dosis von 150 bis 600 Milligramm Magnesium als zweckmäßig angesehen. Bei einer Langzeitsupplementation sollte eine Aufnahme von insgesamt 250 Milligramm Magnesium täglich nicht überschritten werden.
Anorganische Magnesiumsalze eignen sich aus Gründen des Geschmacks oder der Löslichkeit wenig für die orale Magnesiumsubstitution oder -therapie. Zweckmäßiger und auch besser bioverfügbar sind organische Verbindungen wie Magnesiumcitrat, -aspartat, gluconat etc. Dies bedingt jedoch ein höheres Tablettengewicht, so dass Brausetabletten oder Granulate zur Auflösung die geeignete galenische Form für die orale Magnesiumtherapie darstellen.
Einige polyvalente Kationen, insbesondere Magnesium, Eisen, Aluminium, Calcium und Zink, können in klinisch relevante Wechselwirkungen mit Arzneistoffen treten. Sie bilden Komplexe mit bestimmten Arzneistoffen und verhindern so deren Resorption. Bei Arzneistoffen mit ohnehin geringer Bioverfügbarkeit ist eine solche Interaktion folgenschwer: Es kann zum Wirkverlust kommen. Besonders relevant sind Wechselwirkungen mit Mineralstoffen vor allem bei einer Therapie mit Bisphosphonaten, Schilddrüsenhormonen, Gyrasehemmern und Tetracyclinen. Die Resorption dieser Arzneistoffe ist nur gewährleistet, wenn die Mineralstoffe im zeitlichen Abstand von mindestens zwei, besser vier Stunden eingenommen werden.