Makuladegeneration |
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Erkrankung der Netzhaut und die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen. Man unterscheidet zwischen der trockenen und der feuchten AMD. Eine Heilung ist noch nicht möglich, häufig kann eine Therapie jedoch das Fortschreiten verlangsamen. Auch die Ursachen der AMD sind noch unklar. Neben genetischen Faktoren könnten auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen.
Bei dieser chronisch verlaufenden Augenerkrankung kommt es zu einer Schädigung der zentralen Netzhaut an der Stelle des schärfsten Sehens: der Makula. Es werden zwei Verlaufsformen unterschieden: die trockene und die feuchte Variante der AMD. Mit über 7 Millionen Betroffenen ist die AMD in Deutschland die häufigste Ursache fortschreitender Sehschwäche im Alter.
Die Makula, aufgrund ihrer Färbung auch gelber Fleck genannt, ist ein nur wenige Quadratmillimeter großes Areal in der Mitte der Netzhaut. Der gelbe Fleck ist mit seinen zahlreichen Fotorezeptoren, also den Sehsinneszellen, für wesentliche Sehleistungen verantwortlich: Lesen, Erkennen von Gesichtern und feinen Einzelheiten sowie das Unterscheiden von Farben.
Die trockene Variante der Makuladegeneration verläuft in der Regel nur sehr langsam und führt eher selten zu starken Sehbehinderungen, der Verlust der Sehzellen ist jedoch irreversibel. Die feuchte Variante ist wesentlich aggressiver und rascher fortschreitend. Typischerweise betrifft die AMD anfangs nur ein Auge, mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent erkrankt jedoch auch das zweite Auge innerhalb von 5 Jahren.
Zu Beginn ist meist nur ein Auge betroffen. Farben erscheinen etwas blasser und die Augen brauchen etwas länger, um sich beim Übergang von Hell zu Dunkel an die Dunkelheit zu gewöhnen. Am Tag wird zum Lesen mehr Licht benötigt, in der Dunkelheit steigt dagegen die Blendempfindlichkeit. Mit der Zeit, häufig nach Jahren, nehmen die Sehschärfe, das Farbensehen und das Kontrastempfinden ab.
Eine AMD wird durch ein komplexes Zusammenspiel von Alterungsprozessen, genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren verursacht:
Für die trockene Form der AMD steht bislang noch keine wirksame Behandlung zur Verfügung. Einen gewissen präventiven Effekt erhofft man sich von der Einnahme von Vitalstoffen.
Die feuchte AMD lässt sich mit verschiedenen Ansätzen aufhalten oder verlangsamen. Seit 15 Jahren ist hierbei die Hemmung der Gefäßneubildung, die sogenannte Anti-VEGF-Therapie, die Methode der Wahl.
Bei Patienten mit AMD sind mitunter erhöhte VEGF-Werte festzustellen. Diese vaskulären endotheliale Wachstumsfaktoren (englisch: vascular endothelial growth factor, VEGF) sind eine Gruppe von Botenstoffen, die die Bildung neuer Blut- und Lymphgefäße stimulieren. Sie lassen unerwünschte Blutgefäße in der Netzhaut sprießen und fördern die Ödembildung. VEGF-Hemmer blockieren diese Wachstumsfaktoren und können so das Gefäßwachstum unterbinden.
Eine genetische Prädisposition für AMD ist kein unausweichliches Schicksal. Jeder kann über sein Verhalten das Erkrankungsrisiko beeinflussen: