Tipps und Tricks für eine gelungene Beratung |
Katja Egermeier |
13.10.2020 11:00 Uhr |
Bei der Beratung in der Apotheke ist Menschenkenntnis gefragt – und das Wissen um einige »Tricks« im Umgang mit Kunden. / Foto: Shutterstock/oneinchpunch
Für möglichst viel Praxisnähe griffen Stärkentrainer Frank Rebman und Hanna Backes, PTA, Bloggerin und Instagramerin (»PTA_Hanna«) auf Rollenspiele zurück, in denen sie verschiedene Beratungssituationen nachstellten und im Nachgang analysierten. Gleich in der ersten Szene zeigte sich, wie wichtig Kleinigkeiten sind beispielsweise den Kunden höflich zu begrüßen, sich für die Übergabe des Rezepts zu bedanken oder den Kunden mit seinem Namen – ersichtlich aus dem Rezept – anzusprechen und zu fragen, ob es sich dabei um ihn handelt. Wer dann noch Empathie für die Probleme des Gegenübers zeigt, gibt dem Kunden das Gefühl, verstanden zu werden.
»Es geht darum Menschenkenntnis zu verkaufen«, erklärte Rebman. In den wenigen Sekunden am HV-Tisch sollte es PTA und Apotheker gelingen, den Kunden und sein Kaufmotiv, das ihn in die Apotheke führt, einzuschätzen: Gesundheit, Angst vor einer Krankheit, Sicherheit, Bequemlichkeit oder Ansehen und Status? Diese fünf Motive gebe es, so der Apothekentrainer. »Je schneller wir den Grund herausfinden, umso leichter ist es, den Kunden zu beraten.«
PTA und Bloggerin »PTA_Hanna« im Gespräch mit Apothekentrainer Frank Rebman – in Kooperation mit PTA Channel . / Foto: PTA Channel
Wichtig ist laut Rebman auch: Nicht einfach weglaufen, um das gewünschte Produkt zu holen. Besser sei ein Hinweis wie »Ich hole schnell Ihr Medikament«, um deutlich zu machen, was nun passiert. Wer eine Zusatzempfehlung mitbringe – und so dem Kunden zeige, dass er gut zugehört habe –, sollte dies zuvor ebenfalls ankündigen. Ein kurzes »Ich habe noch eine Idee für Sie, ich bringe Ihnen noch etwas mit« lasse diesen Vorgang nicht so überraschend wirken.
PTA täten sich jedoch häufig schwer, zusätzliche Produkte zu verkaufen, da sie schnell das Gefühl haben, dem Kunden etwas aufzuschwätzen, merkte Backes an. Laut Rebman unbegründet, denn der Kunde sei häufig froh, eine zusätzliche Empfehlung zu bekommen. Wichtig dabei: das Produkt nicht nur empfehlen, sondern auch den Nutzen zu nennen. Und schließlich sei auch die abschließende Frage »Wollen Sie es gleich mitnehmen?« ein Vorstoß, der laut Rebman etwas Mut erfordert, aber nötig ist. Ein Großteil der Kunden warte hier auf eine solche Frage des Beratenden.