Überdiagnosen unter 4 Prozent |
Isabel Weinert |
29.07.2022 11:30 Uhr |
Nicht alle Frauen, denen es zusteht, nehmen das Angebot für ein Brustkrebs-Screening regelmäßig wahr. / Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff Productions
Ob Frauen regelmäßig an einem Brustkrebs-Screeningprogramm teilnehmen, hängt auch davon ab, wie sie selbst das Risiko für eine Überdiagnose einschätzen, also eine Diagnose, die sich bei weiteren Untersuchungen nicht als Krebserkrankung bestätigt. Dass derartige Überdiagnosen weniger als vier Prozent betragen, ergab jüngst eine Analyse, bei der die Wissenschaftler die Überdiagnosen im Rahmen des Brustkrebs-Screening-Programms des National Health Service (NHS) im Vereinigten Königreich (UK) quantifizierten. Das Forschungsteam erwarb die Daten im Rahmen einer Fall-Kontrollstudie mit 57.493 Brustkrebsfällen im Vergleich zu 105.653 Kontrollpersonen. Weiteres wichtiges Ergebnis der Untersuchung: Ein nicht unerheblicher Teil der Frauen erhielt keine Überdiagnose, sondern eine frühe Diagnose.
Das NHS-Brustkrebs-Screening-Programm steht allen bei einem Hausarzt registrierten Frauen zwischen 50 und 70 Jahren alle drei Jahre zu. Seit Einführung des Screenings fällt die Diagnose Brustkrebs häufiger, allerdings nimmt seither auch die Zahl der Frauen ab, die an der Erkrankung versterben.