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Arbeitsverhalten

Umgang mit Drückebergern

In Apothekenteams gibt es immer wieder einmal Kollegen, die unmotiviert und lustlos zur Arbeit kommen und versuchen, den Berufsalltag mit möglichst geringem Arbeitseinsatz zu bewältigen. Dieses Verhalten kann sich negativ auf das gesamte Team auswirken.
Andreas Nagel
10.09.2020  08:30 Uhr

Als »Drückeberger« bezeichnet man umgangssprachlich einen Mitarbeiter, der an seinem Arbeitsplatz nur das Nötigste tut und versucht, jede zusätzliche Aufgabe möglichst zu vermeiden. Dieser Mitarbeiter kommt morgens häufig zu spät in die Apotheke, überzieht Pausenzeiten oder verschwindet bei voller Offizin unter einem Vorwand aus dem HV. Er zeigt wenig Eigeninitiative und bringt sich in Teambesprechungen kaum ein. Sein Umgang mit Kunden ist häufig unfreundlich, lustlos oder gleichgültig. Er fehlt häufig wegen Bagatellerkrankungen, versucht aber trotzdem, sich immer frühzeitig die besten Urlaubs- und Arbeitszeiten zu sichern. Dass seine Kollegen wegen dieses Verhaltens häufig mehr arbeiten müssen, nimmt er entweder gar nicht wahr oder es ist ihm egal. Solche Mitarbeiter werden auch gerne als »Minderleister« oder »Low Performer« bezeichnet.

Die Gründe für das negative Verhalten können sehr unterschiedlich sein. Vielleicht hat der Mitarbeiter ganz allgemein kein Interesse an seiner Arbeit oder sogar das Gefühl, den falschen Beruf gewählt zu haben, weil ihm die fachliche Tätigkeit einfach keinen Spaß macht. Vielleicht sind aber auch die Arbeitsbedingungen in der Apotheke der Grund für sein Verhalten, zum Beispiel fehlende Anerkennung, Benachteiligung gegenüber Kollegen, ungerecht empfundene Behandlung, Meinungsverschiedenheiten mit Chefs und Kollegen oder ein als zu niedrig empfundenes Gehalt. Oder der Mitarbeiter hat ganz allgemein die egoistische Arbeitseinstellung, mit minimalem Aufwand möglichst viel zu erreichen. Eventuell sind aber auch private Probleme der Grund für die geringe Leistungsbereitschaft. Für die Apotheke führen diese Mitarbeiter wegen ihres geringen Einsatzes nicht nur zu wirtschaftlichen Nachteilen sondern meist auch zur Unzufriedenheit der übrigen Kollegen, weil sie Arbeiten dieses Mitarbeiters zusätzlich erledigen oder nachbessern müssen.

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