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Weniger Schadstoffe

Umweltzonen sparen Medikamente ein

In mittlerweile 58 deutschen Städten wird schadstoffintensiven Pkw, Lkw und Bussen in Umweltzonen die Einfahrt verwehrt. Schon seit dem Start der Maßnahme im Jahr 2008 bezweifeln Kritiker die Verhältnismäßigkeit. Nun belegt eine empirische Studie aber nicht nur eine bessere Luftqualität, sondern sogar einen volkswirtschaftlichen Nutzen der städtischen Umweltzonen.
ais
17.06.2020  09:30 Uhr

Ein Forschungsteam unter Federführung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC analysierte für den Zeitraum 2008 bis 2013 den Schadstoffausstoß und den Arzneimittelverbrauch – sowohl im Vergleich zum Stand vor Einführung der Umweltzonen als auch im Vergleich mit ähnlichen Städten ohne Umweltzone.

»Wir konnten zeigen, dass die Einführung von Umweltzonen die Konzentration von Feinstaub der Partikelgröße PM10 im Durchschnitt um 5,9 Prozent gesenkt hat«, berichtet Nicolas Koch, Leitautor der Studie. »Zudem wurden in den Städten mit Umweltzone jährlich 15,8 Millionen Euro für Arzneien gegen Herz- und Atemwegserkrankungen eingespart.« Außer Betracht blieben bei der Bewertung die eingesparten Kosten für die ärztliche Versorgung und die nachweislich positiven Effekte besserer Luftqualität auf individuelle Leistungsfähigkeit, Produktivität und Bildungserfolg.

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