Ursache meist die Ernährung |
Wenn im Darm übermäßig große Gasmengen entstehen, drücken diese auf die Darmwand und lösen eine Schmerzempfindung aus. / Foto: Fotolia/agnieszka_marcinska
Vielen Menschen ist es unangenehm, in der Apotheke offen über Blähungen zu sprechen. Stattdessen ist dann oft von »Verdauungsproblemen« die Rede. Im Beratungsgespräch kommen PTA und Apotheker jedoch meist schnell dahinter, was die Kunden im wahrsten Sinne des Wortes wirklich drückt. Denn wenn im Darm übermäßig große Gasmengen entstehen, so drücken diese auf die Darmwand und lösen eine Schmerzempfindung aus. Der Bauch ist vorgewölbt und fühlt sich gespannt an. Auch rumorende Darmgeräusche und ein starkes Kollern im Leib sind charakteristisch.
Betroffene klagen oft über ein Völlegefühl und »aufgebläht sein«. Bei starker Ausprägung können sich kolikartige Schmerzen entwickeln. In seltenen Fällen äußern sich Blähungen auch in Herz- und Atembeklemmungen, dem Roemheld-Syndrom.
Mediziner verwenden zwei Fachbegriffe, um Blähungen näher zu präzisieren: Meteorismus und Flatulenz. Von Meteorismus sprechen sie, wenn große Gasmengen den Unterleib aufblähen. »Flatulenz« beschreibt den starken Abgang von übermäßig produzierten Darmgasen.
Dass sich im Darm Gase bilden, ist ganz natürlich. Vor allem die Darmbakterien lassen Gase entstehen, wenn sie Nahrungsbestandteile verwerten. Dabei handelt es sich um Kohlendioxid, Methan und andere. Auch Stickstoff aus verschluckter Luft stellt einen Teil der Darmgase. Der Großteil der Gase wird durch die Darmschleimhaut in das Blut aufgenommen und dann über die Lunge abgeatmet. Eine kleine Menge entweicht unauffällig vor oder während des Stuhlgangs. Aus manchen Speisen, zum Beispiel Zwiebeln und Lauch, setzen die Darmbakterien Schwefelverbindungen und Indole frei, die übel riechen.
Die Menge der gebildeten Gase hängt wesentlich von der Zusammensetzung der Nahrung ab. Die Gasbildung steigt beispielsweise nach dem Verzehr blähender Speisen wie Kohl, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Diese Lebensmittel enthalten relativ große Mengen an Ballaststoffen, welche im Dünndarm des Menschen nicht verdaut werden können. Die Ballaststoffe gelangen in den Dickdarm und dienen dort bestimmten Darmbakterien als Nahrung. Ebenso kann eine überhöhte Zufuhr von Zuckern über einen verstärkten mikrobiellen Abbau eine Gärungsdyspepsie verursachen. Große Mengen kohlensäurehaltiger Getränke, wie Sprudelwasser oder Bier, können die Menge an Darmgasen zudem spürbar erhöhen. Häufige weitere Ursachen sind in der Tabelle zusammengestellt.