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Covid-19 Orientierungshilfe

Verdacht auf Corona, was tun?

Im Umfeld vieler Menschen häufen sich gerade die Covid-19-Fälle. Entsprechend wächst die Sorge, sich möglicherweise ebenfalls mit SARS-CoV-2 infiziert zu haben. Doch was genau ist zu tun, wenn plötzlich Husten, Fieber oder Geschmacksverlust auftreten oder etwa ein Kollege, Freund oder Familienmitglied positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden ist? Das Robert-Koch-Institut (RKI) klärt auf.
Katja Egermeier
04.11.2020  13:30 Uhr

1. Symptome einordnen

Betroffene sollten sich zunächst selbst fragen, ob eines oder mehrere der möglichen Erkrankungssymptome vorliegen. Dazu gehören

  • Husten
  • erhöhte Temperatur oder Fieber über 38°C
  • Schüttelfrost
  • Kurzatmigkeit
  • Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • allgemeine Schwäche

2. Sofort isolieren

Ist das der Fall und es liegen eines oder mehrere der für Covid-19 typischen Symptome vor, sollte sich der möglicherweise Infizierte sofort zu Hause isolieren. Das heißt konkret, Kontakte zu anderen Menschen auf das Nötigste zu reduzieren, vor allem den zu Risikogruppen. Wichtig ist, weiterhin die AHA-Formel einzuhalten:

  • mindestens eineinhalb Meter Abstand halten
  • eine Mund-Nasen-Bedeckung nach Empfehlung tragen
  • auf Händehygiene und die Husten- und Niesregeln achten

3. Telefonieren und Anweisungen befolgen

Im nächsten Schritt heißt es, sich beraten zu lassen – per Telefon. Von einem Arztbesuch oder einer Fahrt ins Krankenhaus sollte abgesehen werden; das Risiko, bei tatsächlich bestehender Infektion andere anzustecken, ist zu hoch.

Für die telefonische Beratung kommt der Hausarzt, der ärztliche Bereitschaftsdienst (116117), eine lokale Corona-Hotline oder eine Fieber-Ambulanz in Frage. Es sollte unbedingt auf die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe hingewiesen werden, sofern dies der Fall ist. Bei akuter Atemnot direkt den Notarzt rufen (112).

Der Arzt entscheidet dann anhand der Symptome, ob ein Test auf das neuartige Coronavirus durchgeführt wird und informiert in diesem Fall das Gesundheitsamt. Je nach Schweregrad der Erkrankung veranlasst er eine ambulante oder stationäre Behandlung. Er stellt bei Bedarf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus. Wird kein Test angeordnet, bespricht der Arzt das weitere Vorgehen.

4. Testergebnis abwarten

Bei ambulanter Behandlung und einem angeordneten Labortest auf SARS-CoV-2 berät der Arzt über die nun anstehenden Maßnahmen für den Betroffenen und seine Kontaktpersonen. Es gelten hier die Empfehlungen des Arztes und weiterhin die drei wichtigsten Grundregeln der AHA-Formel.

5. Positiv, was nun?

Ist das SARS-CoV-2-Testergebnis positiv, gilt ab sofort

  • den Kontakt zu Haushaltsangehörigen auf das absolute Minimum reduzieren
  • den Kontakt zu Haushaltsangehörigen, die einer Risikogruppe angehören, möglichst völlig meiden
  • möglichst allein in einem gut belüftbaren Einzelzimmer bleiben
  • Mahlzeiten zeitlich und räumlich getrennt von anderen Personen einnehmen
  • gemeinschaftlich genutzte Räume nicht häufiger als unbedingt nötig nutzen
  • bei unvermeidbarem Aufenthalt im selben Raum einen Mund-Nasen-Schutz tragen und mindestens 1,5 m Abstand halten
  • kein Geschirr, Handtücher, Bettwäsche oder andere Haushaltsgegenstände mit anderen Personen teilen
  • die Wäsche separat sammeln und bei mindestens 60 °C waschen
  • Lieferungen vor der Haustür ablegen lassen
  • häufig berührte Oberflächen täglich reinigen (Türklinken, Fenstergriffe, Nachttische, Lichtschalter, Smartphones, Fernbedienungen etc.)
  • regelmäßig alle Räume lüften
  • regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen
  • Einmaltaschentücher benutzen und nach Gebrauch sofort entsorgen

Bei einer Zunahme der Beschwerden, insbesondere bei Kurzatmigkeit, sollte umgehend der Arzt informiert werden.

6. Negatives Testergebnis

Für den Fall, dass keine Covid-19-Infektion festgestellt werden konnte, sollte dennoch weiterhin auf die Händehygiene und die Husten- und Niesregeln geachtet werden. Über eventuell weitere notwendige Maßnahmen berät der Arzt.

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