Verstärkt auf diese Vitamine und Mineralstoffe achten |
Bei Menschen mit Diabetes kann trotz ausgewogener Mischkost ein Mangel an Nährstoffen auftreten. Das sollte durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden. / Foto: Getty Images/vitapix
Ernährungsfachleute gehen davon aus, dass der Mensch mit einer ausgewogenen Mischkost alle Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in ausreichender Menge aufnimmt. Dies trifft im Normalfall sicher zu. Interessant sind jedoch die Ausnahmen: Hierzu zählen unter anderem Heranwachsende, schwangere oder stillende Frauen, Senioren, Sportler, Veganer, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Personen, die bestimmte Arzneimittel einnehmen. Sie können Defizite bei einzelnen oder mehreren dieser Vitalstoffe aufweisen. Mit Diabetes gehört man meist gleich zu mehreren dieser Gruppen. Bereits die diabetische Stoffwechsellage kann dafür sorgen, dass manche Nährstoffe in den Keller rauschen – vor allem wenn der Blutzucker nicht im optimalen Bereich liegt.
An erster Stelle stehen für Menschen mit Diabetes die Vitamine B1 und B12. Fehlen sie, kann das die gefürchteten Nervenschäden begünstigen. Taubheitsgefühle und Missempfindungen bis hin zu Schmerzen können sich daraus entwickeln. Fachleute nennen das diabetische Neuropathie.
Die wasserlöslichen B-Vitamine gehen zum einen bei schlechter Stoffwechseleinstellung mit dem Urin verloren. Zum anderen kann Metformin, das Standard-Medikament bei Typ-2-Diabetes, einem B12-Mangel Vorschub leisten. Auch eine Behandlung mit Magensäure-hemmenden Medikamenten wie Omeprazol oder Pantoprazol beziehungsweise eine anhaltende Entzündung der Magenschleimhaut begünstigen einen Vitamin-B12-Mangel. Darüber hinaus nehmen viele ältere Menschen dieses Vitamin aus der Nahrung generell nicht mehr in vollem Umfang auf.
Aus diesem Grund empfehlen Ärzte, dass Diabetiker einmal im Jahr Vitamin B12 im Blut bestimmen lassen. So lässt sich ein Mangel frühzeitig erkennen und gegensteuern. Beispielsweise mit einer darauf abgestimmten Ernährung. Wer Fleisch und Milchprodukte isst, nimmt damit B12 auf. Das Vitamin B1 findet sich eher in pflanzlichen Quellen wie Vollkorngetreide. Besteht ein Mangel, sind jedoch Präparate aus der Apotheke notwendig – zum Einnehmen oder Spritzen, falls der Körper das Vitamin über den Magen-Darm-Trakt nicht mehr ausreichend aufnimmt.
Ein weiteres Vitamin steht bei Diabetes im Fokus: das Vitamin D, das die Haut bei Sonnenbestrahlung bildet. In Studien zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes und niedrigen Blutspiegeln von Vitamin D. Die Hoffnung, dass die Einnahme von Vitamin D den Zuckerstoffwechsel von Menschen mit Diabetes verbessern könnte, ließ sich in wissenschaftlichen Arbeiten bisher nicht bestätigen. Sollte jedoch ein Mangel vorliegen, lohnt es sich, gegenzusteuern, denn Vitamin D sorgt unter anderem dafür, dass die Knochen mit dem Alter nicht an Substanz verlieren.