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OTC-Beratungscheck

Vitamin B6

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: Vitamin B6 (Pyridoxin)
Michelle Haß
18.11.2020  08:30 Uhr

Arzneistoffgruppe

Vitamine

Präparate

zum Beispiel: Vitamin B6 Ratiopharm®, Vitamin B6 Hevert®, Vitamin B6 Jenapharm®

Indikation

Zur Behandlung von Vitamin-B6-Mangelzuständen mit Symptomen wie Empfindungsstörungen an Händen und Füßen

Dosierung/Anwendung

  • Verschiedene Dosierungen im Handel erhältlich.
  • Die Dosierung erfolgt individuell je nach Krankheitsbild. Zur Behandlung einfacher Mangelzustände werden in der Regel 25 mg Vitamin B6 eingesetzt.
  • Dauer der Einnahme richtet sich nach Art und Schwere des Mangels und der Grunderkrankung. 

Kontraindikationen/Warnhinweise

Bei langfristiger Einnahme von Tagesdosen über 50 mg sowie bei kurzfristiger Einnahme von Dosen im Grammbereich können Anzeichen einer peripheren sensorischen Neuropathie wie Kribbeln und Ameisenlaufen an Händen und Füße auftreten.

Nebenwirkungen

Bei hohen Einnahmemengen wurden Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit beobachtet. Sehr hohe Tagesdosen können die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht erhöhen (Photosensitivität).

Wechselwirkungen

Vitamin B6 kann die Wirkung von L-Dopa sowie von Phenytoin und Phenobarbital herabsetzen. 

Die gleichzeitige Gabe von  Arzneistoffen, die eine gegen Vitamin B6 gerichtete Wirkung haben,  zum Beispiel Hydralazin, Isoniazid (INH), Cycloserin, D-Penicillamin, kann den Bedarf an Vitamin B6 erhöhen. 

Schwangerschaft/Stillzeit

Eine Anwendung zur Therapie von Mangelzuständen sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen. Die empfohlene Menge liegt ab dem 2. Trimenon bei 1,8 mg pro Tag.

Bisher sind keine Risiken bei der Anwendung von Vitamin B6 während der Schwangerschaft und Stillzeit bekannt. In geringer Dosierung wird es in Kombination mit anderen B-Vitaminen zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt. Vitamin B6 geht in die Muttermilch über und kann in hohen Dosen die Milchproduktion hemmen. 

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