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OTC-Beratungscheck

Vitamin D

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: Vitamin D (Calciferol).
Michelle Haß
29.04.2020  16:30 Uhr

Arzneistoffgruppe

Vitamine

Präparate

Beispiele: Vigantol®, Dekristol®, Vitamin D3 Hevert®

Indikation

Zur Vorbeugung bei erkennbarem Risiko einer Vitamin-D-Mangelerkrankung, Rachitis-Prophylaxe bei Heranwachsenden und zur unterstützenden Behandlung bei Osteoporose

Dosierung/Anwendung

  • Präparate mit unterschiedlichen Stärken im Handel: 500 I.E., 1.000 I.E. und 4.000 I.E.
  • Die Dosierung richtet sich nach Alter und Indikation.
  • Im Schnitt werden zur Vorbeugung von Mangelzuständen zwischen 500 I.E. bis 1.000 I.E. pro Tag verabreicht.
  • Da Vitamin D zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, am besten mit einer fettreichen Mahlzeit einnehmen.
  • Bei Säuglingen und Kindern, die noch keine Tabletten schlucken können, sollten Eltern die Tablette auf einem Teelöffel mit Wasser zerfallen lassen und anschließend direkt in den Mund geben. Das Untermischen in die (Brei-)Mahlzeit wird nicht empfohlen, da hierbei keine vollständige Zufuhr garantiert werden kann.

Kontraindikationen/Warnhinweise

  • Nicht bei bekannter Hypercalcämie und/oder Hypercalciurie.
  • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte der Calcium- und Phosphathaushalt überwacht werden.

Nebenwirkungen

Entstehen als Folge der Hypercalcämie bei einer Überdosierung. Als akute Symptome können Herzrhythmusstörungen, Übelkeit und Erbrechen sowie Bewusstseinsstörungen auftreten. Chronische Folgen können ein vermehrter Harndrang, verstärktes Durstgefühl und Nierensteinbildung sein.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden kann deren Wirkung zunehmen und das Risiko für Herzrhythmusstörungen steigern.

Thiazid-Diuretika können durch die Verringerung der Calciumausscheidung über die Niere zu einer Hypercalcämie führen.

Die gleichzeitige Verabreichung von Glucocorticoiden oder Phenytoin können die Wirkung von Vitamin D beeinträchtigen.

Cholestyramin und Orlistat können die Resorption von Vitamin D verringern.

Schwangerschaft/Stillzeit

Während der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung und nur so dosiert, wie es zur Behebung eines Mangels unbedingt notwendig ist. Vitamin D und seine Stoffwechselprodukte gehen in die Muttermilch über, jedoch ist eine auf diesem Wege erzeugte Überdosierung nicht beobachtet worden.

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