Wann und für wen eine FSME-Impfung sinnvoll ist |
Wer im Frühsommer geschützt sein will, sollte sich zeitnah um eine Impfung oder Auffrischung kümmern. / Foto: Adobe Stock/Klaus Eppele
Eine FSME-Impfung wird allen Menschen empfohlen, die in ausgewiesenen FSME-Risikogebieten wohnen oder dahin reisen und dort in der Natur unterwegs sind, sagt Professor Gerhard Dobler. Er ist Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München.
Als Risikogebiete gelten in Deutschland fast gesamt Baden-Württemberg, große Teile Bayerns und Teile Hessens, Thüringens und Sachsens. Einzelne Risikogebiete finden sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und im Saarland. Insgesamt sind 169 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete erfasst.
Die Impfung gegen FSME erfolgt in drei Etappen. Nach der ersten Spritze sollte die nächste zwei Wochen bis drei Monate später erfolgen. Wer im Frühsommer geschützt sein möchte und noch nicht geimpft wurde, sollte sich also möglichst zeitnah darum kümmern. Fünf bis zwölf Monate nach der zweiten folgt die dritte Impfdosis – dann hat man laut RKI eine Grundimmunisierung. Eine Auffrischung empfiehlt sich danach in der Regel nach drei Jahren.
Laut RKI besteht nach den drei Impfdosen bei 99 Prozent der Geimpften ein vollständiger Schutz. Nach zwei Impfungen sei der Wert zwar schon bei 98 Prozent – dieser Schutz hält ohne dritte Impfung allerdings nur etwa ein Jahr an.
Aus Sicht von Dobler spricht nichts dagegen, auch bei Kleinkindern nicht. Das deckt sich mit der Einschätzung des RKI. Kinder sind viel draußen und damit besonders gefährdet für Zeckenstiche. Dennoch ist es eine Abwägung: Eine FSME-Erkrankung verliefe bei Kindern im Allgemeinen leichter als bei Erwachsenen, Impfreaktionen wie Fieber könnten nach der Spritze auftreten, erläutert das RKI auf seiner Webseite. Ob man impft, sollte man demnach wie bei Erwachsenen vom Expositionsrisiko abhängig machen.
Mit größter Wahrscheinlichkeit nicht, so das RKI. Was unter anderem daran liegt, dass sich schützende Antikörper erst 7 bis 14 Tage nach der Impfung bilden.