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Warum die Grippeimpfung für Schwangere jetzt wichtig ist

Schwangeren wird von der Ständigen Impfkommission die Schutzimpfung gegen Grippe empfohlen. Eine Frauenärztin erklärt, warum Schwangere sich gerade in diesem Jahr gegen Influenza impfen lassen sollten.
dpa
19.10.2021  11:00 Uhr
Warum die Grippeimpfung für Schwangere jetzt wichtig ist

Für Schwangere ist eine Impfung gegen Grippe in diesem Herbst laut Experten besonders wichtig. Nach der quasi ausgefallenen Welle vergangene Saison sei in diesem Jahr wieder mit mehr Erkrankten zu rechnen, sagte Cornelia Hösemann aus dem Vorstand des Berufsverbands der Frauenärzte der Nachrichtenagentur dpa. »Denn das Immunsystem muss erst wieder trainiert werden. Außerdem fällt bei 2- oder 3-G-Regelungen die Pflicht zum Tragen der Maske weg, sodass Infektionen, die über Tröpfchen verbreitet werden, generell wieder mehr vorkommen werden.« Schwangere könnten sich durchaus überlegen, ob sie zum eigenen Schutz unabhängig von geltenden Vorgaben einen Mund-Nase-Schutz tragen möchten.

Schwangere sind laut der Medizinerin, die auch Mitglied in der Sächsischen Impfkommission (SIKO) ist, besonders gefährdet, wenn sie sich mit bestimmten Krankheitserregern anstecken: »Eine echte Influenza in der Schwangerschaft kann lebensbedrohlich sein.« Der Berufsverband spricht auch von möglichen stärkeren Fieberattacken und heftigeren Lungenentzündungen durch das Grippevirus sowie von Einweisungen ins Krankenhaus und auf die Intensivstation. Bei schweren fieberhaften Infektionen steige generell die Gefahr für frühzeitige Wehen und eine Frühgeburt, hieß es.

In ihrer Praxis in Großpösna bei Leipzig werde seit Ende September gegen Grippe geimpft, berichtet Hösemann. Teils bekämen Schwangere gleichzeitig auch den Piks gegen Covid-19, wenn sie diesen nicht schon früher erhalten hatten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Corona-Immunisierung mit mRNA-Vakzinen für noch ungeimpfte Schwangere seit Mitte September, während sich die Sächsische Impfkommission bereits im Mai für diesen Schritt ausgesprochen hatte. Daraufhin seien impfwillige Frauen auch aus anderen Bundesländern in ihre Praxis gefahren, sagte Hösemann. Inzwischen erhalte sie Baby-Fotos und Dankesbriefe dieser Frauen. In manch anderen Ländern wie Israel und den USA konnten sich Schwangere noch früher immunisieren lassen – während sich viele Ärzte in Deutschland ohne STIKO-Empfehlung dagegen sträubten.

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