Visiere sind weniger effektiv |
Sie sind komfortabler und die Mimik des Gegenübers ist erkennbar: Gesichtsvisiere haben, vor allem wenn man über viele Stunden einen Atemschutzchutz tragen muss, viele Vorteile. Leider sind sie keine adäquate Alternative zu den einfachen Gesichtsmasken. / Foto: Getty Images/Vladimir Vladimirov
Dass Visiere einem Mund-Nasen-Schutz (MNS) aus Stoff beim Infektionsschutz nach überwiegender Meinung nicht gleichzusetzen sind, ist nicht neu. Vor allem, wenn es darum geht, andere vor einer Ansteckung zu schützen, werden Gesichtschilde dem herkömmlichen Mundschutz als unterlegen angesehen.
Neu ist nun die deutliche Visualisierung der Bewegung der Tröpfchen. Dazu wurde an einer Puppe Niesen und Husten nachgeahmt und die Bewegung der künstlich hergestellten Aerosole mithilfe von Laserlicht in einem dunklen Raum beobachtet. Ziel war es, die Effektivität von Gesichtsvisieren und Masken mit Ausatemventilen bei der Verhinderung der Ausbreitung von Tröpfchen in Aerosolgröße zu untersuchen.
Die Visualisierung für Gesichtschilde im Video zeigt, dass das Plastikvisier die Vorwärtsbewegung der austretenden Luftstrahls zunächst abblockt, sich die ausgestoßenen Tröpfchen dann jedoch um das Visier herum bewegen und über einen großen Bereich ausbreiten.
Auch bei der Video-Darstellung einer Maske mit Ausatemventil wird sichtbar, dass eine große Menge von Tröpfchen ungefiltert durch das Ventil strömt und sich ebenfalls verteilt. Laut Forscher filtern die Ventil-Masken somit nur die eingeatmete Luft, nicht jedoch die austretende.
Spezielle Atemschutzmasken (N95-Standard – ohne Ventil) und die vielfach verwendeten einfachen Stoffmasken böten zwar keinen hundertprozentigen Schutz, ließen aber weniger Tröpfchen durch. Die Wissenschaftler empfehlen daher zur Minimierung der Verbreitung von Covid-19 anstelle von Gesichtsschutzschildern und Masken, die mit Ausatemventilen ausgestattet sind, weiterhin hochwertige Stoffe oder chirurgische Masken zu verwenden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.