PTA-Forum online
Zu viel Alkohol

Was gegen Kater hilft – und was nicht

Brummschädel, Übelkeit und Unwohlsein: Wer etwa bei einer Karnevalsfeier ein paar Gläschen zu viel trinkt, muss am nächsten Morgen mit einem Kater rechnen. Was hilft?
aponet/PTA-Forum
09.02.2023  15:50 Uhr

Alkohol – egal ob Bier, Wein, Cocktails oder Schnaps – führt dazu, dass der Körper Wasser verliert. Denn Alkohol unterdrückt unter anderem die Ausschüttung eines Hormons, das den Wasserhaushalt im Körper reguliert, das sogenannte Vasopressin. Das führt dazu, dass man häufiger zur Toilette muss und mehr Wasser und so auch Elektrolyte verliert. Damit lassen sich zumindest zum Teil die Kater-Symptome wie starker Durst, Kopfschmerzen und Erschöpfung erklären.

Auch Abbauprodukte von Alkohol stehen im Verdacht, den »Hangover« am nächsten Tag mit zu verschulden, ebenso Begleitstoffe in alkoholischen Getränken. Zudem ist der Kater auch eine Frage der Alkoholdosis, da der Körper in einer bestimmten Zeit nur eine kleine Menge Alkohol noch halbwegs verträglich abbauen kann: 0,1 bis 0,2 Promille Alkohol im Blut werden pro Stunde abgebaut. Dieser Vorgang lässt sich nicht beschleunigen – egal durch welche Maßnahme.

Ein Wundermittel, das den Kater nach einer durchzechten Nacht vertreibt, existiert ebenfalls nicht. Dafür gibt es jede Menge mehr oder weniger hilfreiche Tipps, um den Symptomen vorzubeugen oder sie zu mildern. Doch was steckt wirklich dahinter?

Zwischenwasser

Manch einer kennt sicher den Rat, nach jedem Glas Alkohol ein Glas Was ser zu trinken, das »Zwischenwasser«. Im Grunde eine gute Idee, um den Flüssigkeitsmangel durch den Alkohol auszugleichen. Außerdem führt diese Taktik mitunter dazu, dass man über den Abend verteilt auch insgesamt weniger Alkohol trinkt.

Fettiges Essen

Weit verbreitet ist zudem die Annahme, besonders fettiges Essen wie Pizza oder Hamburger könne einem Hangover vorbeugen. In Vergleichsstudien zeigte sich jedoch kein Unterschied zwischen Personen, die vor oder nach dem Trinken etwas gegessen hatten. Zwar führt ein leerer Magen dazu, dass Alkohol schneller ins Blut gelangt und man sich daher rascher betrunken fühlt. Ein voller Magen verlangsamt diesen Prozess jedoch nur und hält ihn nicht auf.

Kopfschmerz-Tablette

Brummt nach zu viel Alkohol der Schädel, greift man häufig zu rezeptfreien Schmerzmitteln. Diese mildern zwar nicht alle Katersymptome, die Kopfschmerzen gehen aber in der Regel deutlich zurück. Aber aufgepasst: Von Paracetamol nach durchzechter Nacht unbedingt die Finger lassen: Der Wirkstoff baut in der Leber dasselbe Enzym ab, das auch Alkohol abbaut. Dadurch verlangsamt sich nicht nur der körpereigene Entgiftungsprozess. Es können auch gefährliche, die Leber schädigende Abbauprodukte entstehen. Daher gelten Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen bei Katerkopfschmerzen als bessere Wahl.

Konterbier

Dem Kater mit der angebrochenen Bier- oder Weinflasche vom Vorabend zu trotzen, ist eine ganz schlechte Idee. Wer am nächsten Tag weitertrinkt, belastet die Leber nur zusätzlich und verschiebt den Alkoholabbau und die Katersymptome weiter nach hinten. Seinem Körper tut man damit keinen Gefallen.

Elektrolytersatz durch Elotrans®

Elotrans® ist eigentlich ein Arzneimittel zum Ausgleich eines Flüssigkeitsmangels bei Durchfallerkrankungen. Seit einiger Zeit werden die Pulverbeutelchen zum Herstellen einer Elektrolytlösung jedoch als »Wundermittel« gegen einen Kater nach durchzechten Nächten beworben.

Immerhin helfen Elektrolytlösungen, die negativen Folgen des Alkoholkonsums abzumildern, die durch die Dehydratation des Körpers entstanden sind. Die Umwidmung des Mittels Elotrans, das zur Kompensation von Elektrolytverlusten bei Durchfall entwickelt wurde, führte dazu, dass es vielerorts in Apotheken überhaupt nicht mehr verfügbar ist. Offizielle Empfehlungen oder Dosierungen der Elektrolytlösung gegen Kater gibt es jedoch nicht.

Experten sehen zudem keinen Sinn darin, viel Geld für Elotrans auszugeben, da es gleichwertige Hausmittel gibt. Man kann beispielsweise eine Apfel- oder Orangensaftschole trinken und eine Banane dazu essen. Zudem sei Elotrans unter anderem für Säuglinge und Kleinkinder bei Durchfallerkrankungen und Erbrechen gedacht und sollte für diese vorbehalten und erhältlich bleiben. 

Rauchen verstärkt den Kater

Kater- Symptome verschlimmern sich oft noch, wenn man zusätzlich zum Alkohol viel geraucht hat. Das zeigte sich in einer US-Studie, für die Studierende über acht Wochen zu ihrem Alkohol- und Zigarettenkonsum und ihren Hangover-Symptomen befragt wurden.

Mehr von Avoxa