Was hilft gegen Übelkeit? |
Als weniger wirksam, aber dennoch probate Alternativen nennen die Berliner Experten Ingwer und eine alleinige Supplementierung mit Vitamin B6. Beide seien in der Lage, leichte bis mäßige Übelkeit zu lindern, nicht jedoch Erbrechen, haben Studien vergangener Jahre gezeigt. Ein Risiko auf erhöhtes Fehlbildungs- und Abortrisiko gibt es nicht. So können PTA und Apotheker Pyridoxin-HCl (10 bis 25 mg, dreimal täglich eine Tablette) oder Ingwer (1g Droge pro Tag) empfehlen.
Auf dem deutschen Markt gibt es keine Arzneimittel mit diesen Alternativen, die explizit für die Indikation »Schwangerschaftserbrechen« zugelassen ist. Ein Präparat mit gepulvertem Ingwerwurzelstock in Kapselform (Zintona®) ist lediglich für die Prävention der Reiseübelkeit zugelassen. Arzneimittel mit Vitamin B6 sind ebenfalls nicht für Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft zugelassen. Auf dem Markt befindet sich aber ein diätetisches Lebensmittel (ergänzende bilanzierte Diät) mit der Zweckbestimmung »zur diätetischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft« (Nausema®). Neben 10 mg Vitamin B6 sind in diesem Präparat 2 mg Vitamin B1 und 4 μg Vitamin B12 enthalten.
Wünscht der Patient eine Therapie mit homöopathischen Mitteln, kann die Auswahl unter folgenden Einzelmitteln in den Potenzen D6 oder D12 erfolgen: Arsenicum album, Veratrum album, Pulsatilla, Nux vomica oder Ipecacuanha. In der akuten Phase kann das passende Mittel stündlich, maximal 12-mal täglich eingenommen werden. Die Einzelgabe für einen Erwachsenen besteht aus 5 bis 7 Globuli oder Tropfen entsprechend einer Tablette. Kleinkinder erhalten als Einzeldosis 2 bis 3, Säuglinge 1 bis 2 Globuli.
Arsenicum album und Veratrum album sind die Wahl, wenn etwas Verdorbenes gegessen wurde oder bei einer Gastroenteritis. Ipecacuanha, die Brechwurzel, kommt bei andauernder Übelkeit zum Einsatz. Erbrechen erleichtert die Übelkeit nicht. War es von allem zu viel, also zu viel gegessen oder zu viel Alkohol, kann Nux vomica die Beschwerden bessern. Hat der Patient dagegen durcheinandergegessen, heißt das Mittel in der Empfehlung Pulsatilla.