Was sich durch einen Impfstoff ändert – und was nicht |
Mund-Nasen-Schutze und Abstandsregeln werden wohl auch nach Einfürhung eines Impfstoffs noch eine Weile erforderlich bleiben. / Foto: Getty Images/Sisoje
Demnach werden zwar voraussichtlich im kommenden Jahr ein oder mehrere Impfstoffe zur Verfügung stehen und die Bekämpfung des Coronavirus entscheidend verbessern. Allerdings dürfte es ein solches Mittel zu Beginn nur in begrenzten Mengen geben und insbesondere Risikogruppen zu Gute kommen. Deshalb seien weiterhin »gewisse Modifikationen des Miteinander-Seins« wichtig. Darunter versteht das RKI unter anderem Abstandhalten, Hygieneregeln beachten, Maske tragen, Lüften sowie die Verlegung von Freizeitaktivitäten möglichst nach draußen.
In dem vorgelegten Dokument formuliert das RKI strategische Ziele: Im Vordergrund stehe, die Ausbreitung sowie die gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie zu minimieren, während das gesamtgesellschaftliche und wirtschaftliche Leben möglichst wenig beeinträchtigt werden soll. »Wir brauchen im Umgang mit Covid-19 in den nächsten Wochen und Monaten zeitlich und regional beschränkte Maßnahmen, die an das jeweilige Risiko angepasst werden«, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Eine Überlastung des Gesundheitssystems, Spätfolgen der Erkrankung und Todesfälle sollten soweit wie möglich vermieden werden, heißt es in dem Papier.
Das RKI beschäftigt sich auch mit Schulen und Kitas: Bisherige Erkenntnisse zeigten klar, dass »Bildungseinrichtungen einer der Orte sind, die eine Rolle im Infektionsgeschehen haben«. Dennoch sei es wichtig, sie durch Einhalten von Hygienekonzepten weiter offen zu halten.
Mit Blick auf Reisen schreibt das RKI: »Erhöhte Mobilität (berufliche oder private Reisetätigkeit) bedeutet erweitertes Risiko.« Allerdings hänge das Risiko nicht primär vom Ort der Reise ab, sondern wesentlich vom Verhalten des Einzelnen in einem Gebiet mit Virusübertragungen.
Das RKI spricht sich dafür aus, insbesondere Risikogruppen breit auf Influenza und Pneumokokken zu impfen. »Für die Pandemiekontrolle der kommenden Monate spielen Impfstoffe gegen andere Atemwegserkrankungen vor allem in der kalten Jahreszeit eine entscheidende Rolle.« Dadurch könnten Menschen geschützt und das Gesundheitssystem entlastet werden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.