Was tun gegen Damenbart und Hexenhaare? |
Neben der Medikamenteneinnahme kann man den ungeliebten Haaren natürlich auch direkt an Ort und Stelle zu Leibe rücken. Zupfen, Rasieren, Wachsen oder Epilieren sind je nach Menge der Haare und Größe der betroffenen Hautregionen mehr oder weniger geeignet. Das Prozedere ist oft aufwendig und muss regelmäßig, häufig nach wenigen Tagen, wiederholt werden. Chemische Enthaarungscremes lösen die Haare auf, indem sie Disulfid- und Peptid-Bindungen des Haarkeratins zerstören, Bleichcremes hellen die störenden dunklen Haare auf. Ihre Anwendung ändert allerdings prinzipiell nichts am verstärkten Haarwuchs an sich.
Eine dauerhafte Haarentfernung mit Laser- oder IPL-Geräten kann vor allem bei Frauen mit hellem Hauttyp und dunklen Haaren gute Ergebnisse liefern. Bei der IPL-Technik (intensive pulsed light) werden die Haarwurzeln durch gestreutes Licht unterschiedlicher Wellenlängen verödet – dann sollen keine Haare mehr nachwachsen. Beim Lasern wird dagegen nur eine konzentrierte Wellenlänge des Lichts verwendet. Letzteres kann nur in Kosmetikstudios oder Arztpraxen durchgeführt werden, IPL-Geräte gibt es auch für den Hausgebrauch. Bei beiden Verfahren sind mehrere regelmäßige Anwendungen nötig, die teils mit recht hohen Kosten verbunden sind.
Speziell zur topischen Therapie des Hirsutismus im Gesicht bei Frauen ist eine Creme mit dem Wirkstoff Eflornithin (Vaniqa®) zugelassen. Dieser hemmt das Enzym Ornithindecarboxylase, das an der Bildung des Haarschafts durch den Haarfollikel beteiligt ist, und blockiert so das Haarwachstum. Etwa zwei Drittel der Patientinnen bemerken nach zweimal täglicher Anwendung über acht Wochen eine sichtbare Besserung. Die Eflornithin-Creme ist gut verträglich und kann auch mit einer Laser-Behandlung kombiniert werden. Allerdings: Nach Ende der Behandlung sprießen die Haare nach etwa acht Wochen wieder wie zuvor.