Weniger Zucker gleich weniger Karies |
Bei Kindern zählen neben zuckerarmer Ernährung vor allem die altersgerechte Versorgung mit Fluorid und die richtige Putztechnik zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen von Karies. / Foto: Fotolia/Studio Grand Ouest
Denn nach jeder Mahlzeit legen sich Kohlenhydrate und hier vor allem Zucker in Form von Plaques an den Zähnen ab. Sie werden von den mundeigenen Bakterien zu Säuren verstoffwechselt. Der sogenannte »Plaque-pH-Wert« sinkt in den sauren Bereich. Die Plaque-Säuren greifen die Zahnoberfläche an und entziehen ihr wichtige Mineralstoffe, sodass es letztlich zur Entkalkung und Auflösung von Zahnschmelz als Basis der Karies (caries = lat. Morscheit, Fäulnis) kommt.
Mit Zucker ist zumeist der normale Haushaltszucker (Saccharose) gemeint. »Doch Vorsicht: Auch hinter Begriffen wie Süßmolkenpulver, Glukose-Fruktose-Sirup und vielen anderen Bezeichnungen verbirgt sich zahnschädigender Zucker«, warnt wie die BZÄK die Initiative proDente, Köln, anlässlich des Tages der Zahngesundheit.
Insgesamt gebe es etwa 70 weitere Bezeichnungen für süßende Zutaten und/oder solche, die dem Zuckergehalt hinzugerechnet werden müssen. Auch vermeintlich gesunde Süßmacher wie Honig oder brauner Zucker seien mit Blick auf die Entstehung von Karies gleichermaßen gefährlich.
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Zwar gelten für die Begriffe »zuckerarm«, »zuckerfrei« und »zuckerreduziert« gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte. Die Aussage »ohne Zuckerzusatz« heiße hingegen nicht, dass kein Zucker enthalten ist. Denn Nahrungsmittel könnten auch von Natur aus Zucker beinhalten.
Es sei daher wichtig, bei verpackten Lebensmitteln genau auf die Zutatenliste und Nährwerttabelle zu schauen. Nicht alle, jedoch viele Werbeslogans ließen sich so als irreführend entlarven. Zwar gelten für die Begriffe »zuckerarm«, »zuckerfrei« und »zuckerreduziert« gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte. Slogans wie »natursüß«, »weniger süß« oder »ohne Zusatz von Süßungsmitteln« hingegen seien gesetzlich nicht geschützt. Der Zuckergehalt sei somit nicht klar geregelt.
Auch weitere Fallstricke, so die Initiative, sollte jedermann kennen. So könnten Produkte »mit Traubenzucker« durch die geringere Süßkraft von Traubenzucker sogar mehr Zucker enthalten. Wichtig zu wissen sei zudem, dass fettreduzierte Produkte für den Geschmack häufig höhere Zuckeranteile besitzen, der Griff zu »Mager«-Produkten letztlich also nicht immer der gesündere ist. Entscheidend sei letztendlich stets der Gesamtzuckergehalt eines Lebensmittels, der pro 100 g beziehungsweise 100 ml stets in der Nährwerttabelle aufgezeigt sein muss.