Wenn die Maske nervt |
Brillenträger haben ihre ganz eigenen Probleme beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. / Foto: Getty Images/skynesher
Viele Menschen empfinden das Tragen einer Maske ohnehin schon als beklemmend. »An warmen Tagen kommt auch noch das Problem hinzu, dass man unter der Maske schwitzt«, sagt Dominic Dellweg, Arzt an der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft in Nordrhein-Westfalen. Die Feuchtigkeit sei zudem eine günstige Umgebung für Krankheitserreger. Sie reduziere auch die Durchlässigkeit der Maske, so dass Atmen schwerer falle, so der Experte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.
Die Maske einfach lockerer zu tragen sei nicht empfehlenswert. Stattdessen sei es in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Patienten mit Luftnot, hilfreicher, Einwegmasken zu nutzen. Diese seien bei gutem Schutz luftdurchlässiger als Stoffmasken, sagt Dellweg.
Wer seine Maske täglich lange tragen muss, kennt es vielleicht: Die Haut ist irritiert, gerötet oder es gibt Pickel. »Wichtig ist es, die Masken regelmäßig zu wechseln und zu reinigen, sonst kann es zu bakteriellen Infektionen im Gesichtsbereich kommen«, sagt Charité-Dermatologe Alexander Nast.
»Um Irritationen der Haut zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass die Masken zwar ausreichend eng anliegen, um Schutz zu bieten, gleichzeitig aber nicht zu stark reiben oder hinter den Ohren drücken.«
Allergiker sollten auch darauf achten, ob durch Gummizüge oder Duftstoffe nach dem Waschen der Stoffmasken Hautreaktionen auftreten und dann entsprechend eine andere Maske oder ein anderes Waschmittel verwenden.
Sich offen ins Gesicht zu schauen und ohne Worte zu verstehen – mit Masken funktioniert das kaum. »Durch eine Maske, die mehr als die Hälfte des Gesichts bedeckt, fällt ein wichtiger sensorischer Kommunikationskanal weg oder wird stark begrenzt«, sagt die Berliner Charité-Psychologin Isabella Heuser. Menschen könnten die Signale ihres Gegenübers deshalb nicht mehr so schnell deuten. »Es ist einfach mühsamer und anstrengender zu wissen, was der andere meint«, ergänzt Heuser.
Dennoch sei es wichtig, Masken zu tragen. »Das hilft die Ansteckungsgefahr zu reduzieren und ist so ein Zeichen der Solidarität«. Insgesamt werde das Miteinander schwieriger, wenn man immer auf Abstand gehen müsse. Heuser geht aber davon aus, dass es eine Frage der Gewöhnung sei auch wenn die Übergangszeit schwierig sei».
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.