Wer verzeiht, lebt gesünder |
Oft fühlen wir uns besser, wenn wir Streitereien aus der Welt schaffen. Wissenschaftler haben dieses Phänomen nun genauer unter die Lupe genommen. / Foto: Adobe Stock/fizkes
Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler um Dr. Katelyn Long Daten von knapp 55.000 Krankenschwestern aus einer US-amerikanischen Längsschnittstudie, der so genannten zweiten Nurses’ Health Study, aus. Darin waren die Teilnehmer im Alter von 43 bis 64 Jahren bereits 2008 zu ihrer Gesundheit befragt worden. Außerdem sollten sie Angaben zu bestimmten Verhaltensweisen beispielsweise, wie häufig sie bereits anderen Menschen »aus spiritueller oder religiöser Überzeugung heraus« vergeben hatten, abgeben. Die Werte verglichen die Forscher mit Werten aus den Jahren 2013 und 2015.
Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Personen, die anderen schon öfters vergeben hatten, langfristig ein besseres psychosoziales Wohlbefinden und weniger psychischen Stress hatten. Wer verzeihen konnte, zeigte beispielsweise geringere Symptome von Depression und Ängstlichkeit, fühlte sich häufiger glücklich und konsumierte weniger Alkohol.
Schon länger gibt es Belege für einen positiven Zusammenhang zwischen Vergebung und der psychischen Gesundheit, doch sind die genauen Zusammenhänge vor allem auf die körperliche Gesundheit weniger klar. Um dies genauer zu beleuchten und um die Diskrepanz zwischen ihren Ergebnissen und einigen früheren Untersuchungen aufzuklären, halten die Studienautoren weitere Studien für notwendig.