Wie gefährlich sind Masken für Kinder? |
Müde und abgeschlagen werden ist möglich, aber Experten halten es für ausgeschlossen, dass ein gesundes Kind durch die Verwendung einer Alltagsmaske stirbt. / Foto: Getty Images/Alexandra Troyan / EyeEm
Vorab die Entwarnung: Die Behauptungen, dass das Maskentragen die Gesundheit der Kinder gefährde oder sogar zum Tod führen könne, sind aus Sicht von Experten falsch. Wenn es sich um eine luftdurchlässige Community-Maske handelt, besteht für das Kind keine Gefahr.
Der Berliner Mediziner und Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske hält es sogar für »unmöglich«, dass ein Kind durch das Tragen einer Alltagsmaske ums Leben kommen könne, wie er der Nachrichtenagentur dpa sagt. Auch kleine Kinder könnten einen Mundschutz tragen.
»Das ist gar kein Problem«, erklärt der Experte, der tatsächlich mit Nachnamen Maske heißt. Angenommen, ein Kind würde nicht genügend Sauerstoff bekommen oder zu viel CO2 einatmen, dann würde es müde werden und sich abgeschlagen fühlen, so der Mediziner. In diesem Fall würde das Kind die Maske von allein abnehmen. »Davon stirbt man aber auf gar keinen Fall«, erklärt der Experte, denn: »CO2 ist ein Gas und bleibt im Stoff nicht hängen.«
Dominic Dellweg, Chefarzt für Pneumologie am Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, veranschaulicht das: »Wenn Luft durch die Maske geht, gehen auch Sauerstoff und CO2 durch.« Auch er schließt aus, dass ein gesundes Kind durch die Verwendung einer Alltagsmaske stirbt.
Aber warum atmet man mit Maske schlechter? Eine Maske stellt allgemein – unabhängig von Sauerstoff und CO2 – einen Widerstand für die Atmung dar. Dadurch erhöhe sich die Atemanstrengung und das Gehirn könne eine Luftnot melden, erklärt Dellweg. Deshalb rät er zu einer »sehr gut durchatembaren« Maske für Kinder. Im Gegensatz zu den medizinischen Masken gibt es bei den sogenannten Community-Masken dafür keine Norm.
Allgemein gilt für Kinder, die noch nicht das Grundschulalter erreicht haben, eine »Kann-Empfehlung« für Masken, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Säuglinge sollten der Empfehlung zufolge keine Maske tragen. Bei Kindern, die aufgrund einer Erkrankung in ihrer Herz- oder Lungenfunktion eingeschränkt sind, soll das Risiko der Maske individuell mit dem Arzt abgeklärt werden. Ein Beispiel: Asthmakranke Kinder können bei einem Anfall in Atemnot geraten. In so einem Fall verschlechtert die Maske nach Worten von Dominic Dellweg die Situation.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.