Wie gut ist eine Paleo-Diät wirklich? |
Eine Paleo-Diät ist sehr fleischlastig und dadurch für Gesundheit und Umwelt problematisch. / Foto: Getty Images/Westend61
Die Paleo-Diät wird nicht ohne Grund Steinzeit-Ernährung genannt: Auf den Tisch kommt, was die Menschen im Paläolithikum, also in der Altsteinzeit, sammeln und jagen konnten. Auf dem Speiseplan stehen also zum großen Teil Gemüse und Obst, bevorzugt Beeren, sowie Samen und Nüsse. Dazu gibt es Eier, Fisch und Fleisch. Auf Getreide, Milch und Milchprodukte und Zucker wird verzichtet. Hülsenfrüchte werden, wenn überhaupt, nur eingeweicht, erhitzt, fermentiert oder gekeimt verzehrt. Die ungefähre Nährstoff-Zusammensetzung liegt bei 30 Prozent Protein, 40 Prozent Fett und 30 Prozent Kohlenhydraten. Paleo ist somit eiweiß- und fettreich, aber kohlenhydratarm.
»Anhänger der Paleo-Diät sind der Meinung, dass sich die damalige Ernährung auch heute positiv auf unsere Gesundheit auswirkt«, sagt Astrid Donalies, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das Ernährungskonzept folgt der Annahme, dass der Mensch genetisch noch an das Essen der Altsteinzeit angepasst sei und sich die Wahl der Lebensmittel daran orientieren sollte. Moderne »Zivilisationskost« sei demnach für den Menschen ungesund. Ernährungswissenschaftlerin Donalies sieht darin einen wahren Kern: Die heute verbreitete (Fehl-)Ernährung sei mitverantwortlich für Krankheiten wie Karies, Übergewicht, Bluthochdruck oder Herz- und Gefäßkrankheiten.
Auch wenn Fred Feuerstein nicht gerade für seinen geringen Bauchumfang bekannt ist: »Tatsächlich kann die Paleo-Diät beim Abnehmen helfen«, sagt Donalies. Das sei vermutlich vor allem auf die niedrige Energiezufuhr zurückzuführen. Es wird aber auch diskutiert, ob die Paleo-Diät den Insulin- und Fettstoffwechsel positiv beeinflussen kann und sogar zu einer geringeren Sterblichkeit durch Herz- und Gefäßkrankheiten führt. Langzeitstudien fehlen aber noch.
»Positiv ist, dass bei der Diät viel Wert auf wenig verarbeitete Lebensmittel gelegt wird«, sagt Donalies. Gut sei auch, dass der Fokus auf regional und saisonal verfügbaren Lebensmitteln liege. Insgesamt werde der Körper gut mit Eiweiß und wertvollen Fettsäuren versorgt. Für Calcium, Jod und Vitamin D gilt das aber nicht immer: Sie muss man möglicherweise ergänzen.