Wie man ausgeschlagene Zähne rettet |
Bei einem ausgeschlagenen Zahn kann kalte H-Milch die Rettung sein: Ein ausgeschlagener Zahn kann darin bis zu zwei Stunden gelagert werden, sodass er wieder in den Kiefer eingepflanzt werden kann. / Foto: Getty Images/Francesco Carta fotografo
Oft passiert es beim Sport und meist sind es die oberen Schneidezähne, die bei einem Zahnunfall ausgeschlagen werden. Die Chancen auf Rettung stehen aber gar nicht schlecht, so die Initiative ProDente. Häufig könne die Zahnärztin oder der Zahnarzt den Zahn wieder in den Kiefer einpflanzen. Vorausgesetzt, man sucht die Praxis oder den Notdienst so schnell wie möglich auf.
Bei einem Zahnunfall rät die Zahnärztliche Bundesvereinigung daher folgendes Vorgehen:
Damit die Rettung des Zahns gelingt, ist vor allem eines wichtig: die richtige Lagerung. Dabei gilt es, die empfindlichen Zellen der Zahnwurzelhaut am Leben zu halten. Dafür darf der Zahn auf keinen Fall austrocken. Das geschieht ohne Vorkehrungen laut der Zahnärztlichen Bundesvereinigung jedoch bereits innerhalb weniger Minuten. Sterben dadurch zu viele der an der Wurzeloberfläche haftenden Zellen ab, stehen nicht mehr genügend für ein funktionsgerechtes Einheilen zur Verfügung.
Also ab ins Wasser oder in ein feuchtes Taschentuch damit? Besser nicht, warnt ProDente. Stattdessen sollte man den Zahn in kalter H-Milch oder Frischhaltefolie lagern. Beides könne den Zelltod hinauszögern, allerdings nicht unbegrenzt lang. ProDente rät dazu, den Zahn in Milch maximal zwei Stunden lang zu lagern.
Deutlich mehr Zeit verschafft sich, wer den Zahn in einer Zahnrettungsbox lagert. In dem Gefäß befindet sich eine spezielle Zellnährlösung. Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung können Zahnrettungsboxen den Zahn zwischen 24 und 48 Stunden lang am Leben erhalten. Zahnrettungsboxen gibt es in der Apotheke zu kaufen, sie kosten zwischen 15 und 20 Euro.
Aufbewahrungsmedien | Akzeptable Lagerungsdauer |
---|---|
Trockenlagerung | Ungeeignet |
Wasser | Ungeeignet |
Feuchtes Taschentuch | Ungeeignet |
Mundhöhle | Ungeeignet (Gefahr des Verschluckens, Bakterien) |
Speichel (in Gefäß gesammelt) | 15-30 Minuten |
Plastikfolie | 15-30 Minuten |
Isotone Kochsalzlösung (aus Apotheke) | 30 Minuten |
H-Milch | 1-2 Stunden |
Zahnrettungsbox | 24-48 Stunden |