Wie man seine Resilienz stärkt |
Katja Egermeier |
31.03.2021 12:00 Uhr |
Resilienz bezeichnet Fähigkeit, Lebenskrisen und Extremsituationen ohne dauerhafte psychische Beeinträchtigung zu überstehen / Foto: Getty Images/Virojt Changyencham
Die Pandemie geht mit einem Kontrollverlust einher, Ereignisse sind kaum noch plan- oder vorhersagbar. Nicht alle Menschen können mit dieser besonders herausfordernden Situation gleich gut umgehen. Was bei dem einen an die Substanz geht, lässt andere aktiv und kreativ werden. Aus der Forschung wisse man, so die Universität Zürich (UZH) in einer Pressemitteilung, dass in Zeiten von Stress und potentiell traumatischen Ereignissen ein Großteil der Menschen widerstandsfähig ist, während andere mangels Resilienz stressbedingte Erkrankungen entwickeln.
Birgit Kleim, Psychologieprofessorin an der UZH, sieht als zentrales Element der Resilienz die Selbstwirksamkeit und meint damit »den Glauben, dass wir Dinge wenigstens im Kleinen beeinflussen können, auch wenn manches unveränderbar ist«. Eine selbstwirksame Person sei überzeugt, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können – unabhängig davon, ob sie dazu tatsächlich in der Lage ist oder nicht.
»Ohne diese Überzeugung an die eigenen Fähigkeiten würde man Herausforderungen gar nicht annehmen«, erklärt die Studienleiterin. So wiesen selbstwirksame Menschen mehr Durchhaltevermögen und eine höhere Problemlösungsfähigkeit auf. Auch zeige deren Gehirn andere Aktivitäten in Regionen, die mit der Regelung der Emotionen in Verbindung stehen.
Der Begriff Resilienz (lateinisch resilire: zurückspringen, abprallen) stammt ursprünglich aus der Physik und bezeichnet die Fähigkeit elastischer Materialien, nach einer Verformung wieder ihre ursprüngliche Form anzunehmen, wie etwa ein Schaumstoff. Die Psychologie hat diesen Begriff auf den Menschen übertragen.
Hier versteht man unter Resilienz die Fähigkeit, Lebenskrisen und Extremsituationen, zum Beispiel den Tod nahestehender Menschen, schwere Krankheiten, Scheidung, Arbeitslosigkeit, Misshandlung, Vergewaltigung, Eintritt körperlicher Behinderungen oder Kriegserlebnisse ohne dauerhafte psychische Beeinträchtigung zu überstehen und danach wieder ein seelisch und körperlich gesundes Leben zu führen.
In der Psychologie werden häufig sieben Faktoren unterschieden, die zu einer hohen Resilienz führen: Akzeptanz, Optimismus, Lösungsorientierung, Selbstvertrauen, Eigenverantwortung, Nutzung sozialer Kontakte und Zukunftsplanung.