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Wirkungen und Grenzen von Vitamin D

Wer sollte supplementieren?

Für eine generelle Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zur Prävention oder gar Behandlung von Krankheiten in der Allgemeinbevölkerung fehlen derzeit belastbare Daten. Aber es gibt Ausnahmen. »Bei Menschen über 65 Jahre, Pflegebedürftigen und sonstigen Risikogruppen ist die Substitution von Vitamin D sinnvoll«, sagt der Experte. Er empfiehlt dafür die tägliche Gabe von 20 µg beziehungsweise 800 I.E. Vitamin D. Von hochdosierten Wochendepots rät Biesalski ab. Bei diesen Präparaten steige das Risiko für eine akute oder schleichende Überdosierung.

Allein durch die Eigenproduktion oder über die natürliche Ernährung ist eine Intoxikation nicht möglich. Die langfristige Zufuhr exzessiver Mengen (weit über 1000 µg oder 40.000 i.E. täglich) in Form von hoch dosierten Supplementen oder angereicherten Lebensmitteln kann jedoch eine Vitamin-D-Hypervitaminose verursachen. Die Folge sind zu hohe Calciumspiegel im Blut (Hypercalcämie), die zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen und in schweren Fällen auch zu Nierenschädigungen, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und sogar Tod führen können. »Voraussetzung für eine Supplementierung bei Menschen außerhalb der Risikogruppen sollte deshalb immer sein, dass der Arzt bei einer Blutuntersuchung einen tatsächlichen Mangel festgestellt hat und die Einnahme kontrolliert«, sagt der Ernährungsmediziner.

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel sind mit tierischem Vitamin D3 und pflanzlichem Vitamin D2 verfügbar. Vitamin-D2-Präparate kann die PTA auch Veganern empfehlen, da das Vitamin hierfür durch die UV-Bestrahlung von Ergosterol aus Hefe gewonnen wird. Vitamin D3 für Nahrungsergänzungsmittel gewinnen die Hersteller in der Regel aus Wollfett (Lanolin). Eine gleichzeitige Einnahme mit Vitamin K1 ist nicht erforderlich. »Für die Kombinationspräparate ist kein Zusatznutzen belegt«, erklärt Biesalski. Vitamin K1 lasse sich zudem auch über die normale Ernährung ohne Weiteres ausreichend aufnehmen.

Bei der Beratung ist auch an Wechselwirkungen zwischen Vitamin-D-Supplementen und einigen Arzneimitteln zu denken. Ein Beispiel sind Thiazid-Diuretika. Sie verringern die renale Calciumausscheidung und können dadurch schneller zu einer Hypercalcämie führen. Bei Herzglykosiden ist daran zu denken, dass ihre Toxizität infolge einer Erhöhung der Calciumspiegel während der Behandlung mit Vitamin D zunehmen kann und das Risiko für Herzrhythmusstörungen steigt.

Lebensmittel Vitamin D (Mikrogramm pro 100 Gramm)
Hering 7,80 – 25,00
Lachs 16,00
Hühnereigelb 5,60
Makrele 4,00
Hühnerei, gesamt 2,90
Margarine 2,5 – 7,5*
Pfifferlinge 2,10
Champignons 1,90
Rinderleber 1,70
Goudakäse, 45% F. i. Tr. 1,30
Butter 1,20
Kalbsleber 0,33
Vollmilch, 3,5% Fett 0,09
Tabelle 1: Vorkommen von Vitamin D in Lebensmitteln Quelle: Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin D. Gemeinsame FAQ des BfR, der DGE und des
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