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Das große Warten

Wo bleibt der Impfturbo?

Viele warten seit Wochen auf mehr Schub für die schleppenden Corona-Impfungen. Frust über knappen Impfstoff und überlastete Termin-Hotlines prägten bisher das Bild. Den Durchbruch bringen sollen größere Liefermengen, die Einbeziehung des dichten Netzes der Praxen und Änderungen der Impfverordnung. Doch auch im April müssen sich viele Menschen wohl noch weiter bis zum schützenden Stich gedulden. Ein Überblick.
dpa
11.03.2021  13:00 Uhr

Ab soll in Arztpraxen geimpft werden?

Frühestmöglich, aber spätestens in sechs Wochen – in der 16. Kalenderwoche. Eine entsprechende Empfehlung beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Die Entscheidung ist Chefsache – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten sollen darüber entscheiden. »Zeitnah«, wie Regierungssprecher Steffen Seibert angekündigt hatte. Einzelne Länder können aber auch noch erklären, dass sie vorerst gar nicht mitmachen.

Kommt massenhaft Impfstoff in die Praxen?

Wohl nicht so schnell. Wie viel Impfstoff im April geliefert wird, ist noch unklar. Beschlossen ist aber, dass die Impfzentren und -teams der Länder wöchentlich kontinuierlich 2,25 Millionen Dosen erhalten. »Die Menge der pro Woche verfügbaren Impfstoffe, die die wöchentliche Lieferung an die Länder übersteigt, wird an die Arztpraxen ausgeliefert und dort routinemäßig verimpft.«

Wie viel Impfstoff kommt demnächst nach Deutschland?

Von Biontech/Pfizer sollen es laut Ministerium von Anfang nächster Woche bis Ende März 3,23 Millionen Dosen sein, von Astrazeneca von heute bis Ostern 2,54 Millionen Dosen und von Moderna bis Ostern 1,1 Millionen Dosen. Unterm Strich sollen innerhalb von rund drei Wochen also etwa 7 Millionen Dosen für Deutschland ankommen.

Wenn sich die Liefermengen im April nicht stark erhöhen, bleibt für die Praxen erstmal nicht allzu viel übrig. Zu diesen bereits bekannten Mengen soll nun eine kurzfristige Ergänzung kommen, denn Biontech und Pfizer wollen in den nächsten beiden Wochen vier Millionen Dosen extra an die EU liefern, die dann auf die Staaten verteilt werden.

Warum wurde nicht von Anfang an in den Praxen geimpft?

Weil der Impfstoff teils sehr empfindlich ist und anfangs sehr rar war. So muss das Mittel von Biontech und Pfizer stark gekühlt werden. Dennoch kann er nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) auch in Praxen verimpft werden, weil er 120 Stunden bei Kühlschranktemperaturen lagerfähig ist. Geimpft wurden am Anfang generell vor allem Über-80-Jährige und Beschäftigte und Bewohner von Pflegeheimen, weitere Gruppen rückten nach.

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