Wo bleibt der Impfturbo? |
Viele Impf-Kampagnen in Europa verlaufen schleppend. Jetzt kann Verstärkung kommen. Der Johnson-Impfstoff ist handlich, wirksam und das Beste: Nur ein Pieks ist nötig. / Foto: Getty Images/Andriy Onufriyenko
Frühestmöglich, aber spätestens in sechs Wochen – in der 16. Kalenderwoche. Eine entsprechende Empfehlung beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Die Entscheidung ist Chefsache – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten sollen darüber entscheiden. »Zeitnah«, wie Regierungssprecher Steffen Seibert angekündigt hatte. Einzelne Länder können aber auch noch erklären, dass sie vorerst gar nicht mitmachen.
Wohl nicht so schnell. Wie viel Impfstoff im April geliefert wird, ist noch unklar. Beschlossen ist aber, dass die Impfzentren und -teams der Länder wöchentlich kontinuierlich 2,25 Millionen Dosen erhalten. »Die Menge der pro Woche verfügbaren Impfstoffe, die die wöchentliche Lieferung an die Länder übersteigt, wird an die Arztpraxen ausgeliefert und dort routinemäßig verimpft.«
Von Biontech/Pfizer sollen es laut Ministerium von Anfang nächster Woche bis Ende März 3,23 Millionen Dosen sein, von Astrazeneca von heute bis Ostern 2,54 Millionen Dosen und von Moderna bis Ostern 1,1 Millionen Dosen. Unterm Strich sollen innerhalb von rund drei Wochen also etwa 7 Millionen Dosen für Deutschland ankommen.
Wenn sich die Liefermengen im April nicht stark erhöhen, bleibt für die Praxen erstmal nicht allzu viel übrig. Zu diesen bereits bekannten Mengen soll nun eine kurzfristige Ergänzung kommen, denn Biontech und Pfizer wollen in den nächsten beiden Wochen vier Millionen Dosen extra an die EU liefern, die dann auf die Staaten verteilt werden.
Weil der Impfstoff teils sehr empfindlich ist und anfangs sehr rar war. So muss das Mittel von Biontech und Pfizer stark gekühlt werden. Dennoch kann er nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) auch in Praxen verimpft werden, weil er 120 Stunden bei Kühlschranktemperaturen lagerfähig ist. Geimpft wurden am Anfang generell vor allem Über-80-Jährige und Beschäftigte und Bewohner von Pflegeheimen, weitere Gruppen rückten nach.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.