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Würziges Weihnachtsgebäck

Wenn der Duft von frisch gebackenen Zimtsternen, Spekulatius und Vanillekipferln durch die Wohnung zieht, ist Weihnachten nicht mehr fern. Das Besondere am Weihnachtsgebäck sind die typischen Gewürze, die den Plätzchen ihr besonderes Aroma verleihen und durchaus auch positive Effekte auf die Gesundheit haben können.
Inka Stonjek
20.12.2021  16:00 Uhr

Viele Weihnachtsplätzchen bekommen erst durch raffinierte Gewürze ihre besondere Note. Obwohl Küchengewürzen zwar der definierte Wirkstoffgehalt von Heilkräutern fehlt, können sie trotzdem wohltuende Wirkungen entfalten. So stellt sich bereits ein inneres Wohlgefühl ein, wenn ihr Duft das limbische System aktiviert. Dort sind alle seit der Geburt gemachten Erfahrungen zusammen mit verbundenen Gefühlen und Düften gespeichert; ein bekannter Duft ruft etwa die Erinnerung an Kindheitserlebnisse noch Jahre später wieder hervor. Ein Duft kann uns auch sprichwörtlich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und damit eine appetitanregende Wirkung entfalten. Andere Gewürze wärmen von innen und haben sich dadurch über die Jahrhunderte zu beliebten Zutaten der kalten Jahreszeit gemausert.

Der nicht nur zur Weihnachtszeit besonders beliebte Zimt stammt aus der getrockneten Rinde verschiedener Zimtbäume. Von den weltweit etwa 270 Arten sind allerdings nur zwei wirtschaftlich relevant: Cinnamomum verum, der den »echten« Ceylon-Zimt liefert, und die Zimtkassie, von der Cassia-Zimt als günstige Alternative gewonnen wird. Beide werden in der Küche identisch verwendet und lassen sich geschmacklich kaum unterscheiden. Allerdings enthält Cassia-Zimt Cumarin, das in höheren Dosen hepatotoxisch und kanzerogen wirken kann.

Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben deshalb eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (tolerable daily intake, TDI) von 0,1 mg pro kg Körpergewicht abgeleitet, die mit allzu vielen Zimtsternen durchaus überschritten werden kann. Das BfR empfiehlt deshalb, Zimt nur maßvoll zu verzehren beziehungsweise Ceylon-Zimt zu verwenden.

Zu den positiven Wirkungen von Zimt zählt, dass er unter anderem die Darmtätigkeit anregt und hilft, Völlegefühl und Blähungen vorzubeugen. Außerdem hat Zimt aufgrund des enthaltenen ätherischen Öls Eugenol eine desinfizierende Wirkung und kann dadurch Erkältungssymptome lindern. Seine Wirkung auf den Blutzuckerspiegel ist hingegen nicht gesichert; die Deutsche Diabetes Gesellschaft rät davon ab, Zimtpräparate als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

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