Wundpflege im Wochenbett |
Bei allen Verletzungen ist Hygiene wichtig, um zu verhindern, dass Keime vom After in die Wunde gelangen. Hier gilt der allgemeine Tipp, dass Frauen den Po nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten abputzen. Nach dem Toilettengang spült die Frau am besten die Scheide mit klarem warmem Wasser. Zur Reinigung kann die PTA milde, seifenfreie Produkte mit Milchsäure empfehlen, wie in Multi-Gyn® FemiWash.
Eine erhöhte Gefahr, sich eine Scheideninfektion sowie aufsteigende Infektionen aus der Scheide über die Gebärmutter zuzuziehen, besteht im Wochenbett auch infolge eines Östrogenmangels. Dadurch fehlen Laktobazillen (Milchsäure) in der Vaginalflora, die die Scheide vor Infektionen und Bakterien schützen. Bei auffällig riechendem Wochenfluss, Fieber oder Unterbauchschmerzen ist es angebracht, den Frauenarzt aufzusuchen, da eine Scheiden- oder Gebärmutterinfektion vorliegen könnte. Auch wenn sich Wunden oder Narben entzünden, Eiter austritt oder sich ein Wulst bildet, ist Rücksprache mit dem Arzt ratsam. Es kommt auch vor, dass ein Dammriss- oder -schnitt zu eng genäht wird und die Nähte unangenehm ins Gewebe einschnüren. Ein Arzt muss dann die Fäden entfernen und die Wunde neu verschließen.
Wenn die erste Wundheilung abgeschlossen ist und die Fäden oder Klammern entfernt worden sind, können Frauen mit der Pflege ihrer Kaischnittnarbe beginnen. Ziel ist es, dass die Stelle optimal und zu einer möglichst unauffälligen Narbe verheilt. Das lässt sich mit Gelen auf Silikonbasis (wie in Kelo-Cote® Narbengel, Bepanthen® Narben-Gel) oder mit Zwiebelextrakt, Allantoin und Heparin (Contractubex®) erreichen.
Wichtig ist, das Gewebe konsequent täglich etwa fünf Minuten lang in kreisenden Bewegungen sanft zu massieren. Dazu sind auch pflanzliche Öle geeignet, etwa in Bi-Oil® Mama Hautpflege-Öl. In den nächsten Wochen und Monaten verblasst die Narbe langsam. Nach etwa einem Jahr ist die Narbenbildung komplett abgeschlossen. Bis dahin und manchmal auch darüber hinaus können allerdings Gefühlsstörungen im Narbenbereich andauern.