Zecken-Gefahr abwehren |
An sich ist ein Zeckenstich für den Menschen harmlos. Die in Europa vorkommenden Zecken sind weder giftig noch belastet die geringe Blutmenge, die sie saugen, den Körper des Wirts. Die Gefahr liegt darin, dass Zecken den Wirt mit Krankheitserregern infizieren können. Weltweit sind insgesamt an die 50 Krankheiten bekannt, die über die verschiedenen Zeckenarten übertragen werden. Welche dies sind, hängt von den klimatischen Verhältnissen ab. In Deutschland spielen vor allem zwei Erreger eine Rolle: Viren, die eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen, und die Bakterien Borrelia burgdorferi, die zu einer sogenannten Lyme-Borreliose führen können. Hierzulande ist der Gemeine Holzbock der wichtigste Überträger dieser Erreger. Eine geringe Gefahr geht auch von der Auwaldzecke aus, die sich aufgrund des Klimawandels vermehrt ausbreitet.
Im vergangenen Jahr machte eine Zeckengattung besonders von sich reden: Hyalomma-Zecken. Sie sind in Asien und Afrika sowie in einigen Regionen Südosteuropas verbreitet und gelangten vermutlich mit Zugvögeln nach Deutschland. In der Laienpresse war von Tropen-Zecken, Super-Zecken oder gar Monster-Zecken zu lesen. Die Tiere mit den auffällig gestreiften Beinen sind etwa doppelt so groß wie der Gemeine Holzbock. Anders als dieser können sie schnell und aktiv auf ihre Beute zusteuern.
In ihren Herkunftsländern übertragen Hyalomma-Zecken häufig das Krim-Kongo-Virus, den Verursacher des Krim-Kongo-Hämorrhagischen-Fiebers, einer Erkrankung, in deren Verlauf die Blutungsneigung zunehmen kann. Meistens verläuft die Infektion unbemerkt oder mit grippeähnlichen Symptomen, es gibt aber auch schwere, bisweilen sogar tödliche Verläufe. In Deutschland besteht keine akute Gefahr – ein entsprechender Fall ist bislang nicht aufgetreten. Beschrieben ist jedoch ein Fall von Fleckfieber, das eine Hyalomma-Zecke übertragen haben soll. Die Krankheit wird durch Rickettsien, eine Bakterienart, ausgelöst und ist gut mit Antibiotika behandelbar.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.