Zinkoxid und UVA-Filter vertragen sich nicht |
Laura Rudolph |
26.04.2022 16:00 Uhr |
Entweder mineralisch oder chemisch – die Kombination von Zinkoxid mit chemischen UV-Filtern kann die Schutzwirkung reduzieren. / Foto: Adobe Stock/rh2010
Ein Team um Dr. Aurora Lee Ginzburg von der University of Oregon hat untersucht, wie sich die Formulierung von Sonnenschutzmitteln auf deren Photostabilität auswirkt. Dazu setzten die Forscher fünf verschiedene Mixturen mit chemischen UV-Filtern (Lichtschutzfaktor 15) mit und ohne Zusatz des mineralischen UV-Filters Zinkoxid jeweils zwei Stunden lang UV-Strahlung aus und bewerteten anschließend Photostabilität und Toxizität. Über die Ergebnisse dieses Versuchs berichten die Wissenschaftler im Fachjournal »Photochemical & Photobiological Sciences«.
Demnach veränderte sich die UV-Absorption der untersuchten Mischungen ohne Zusatz von Zinkoxid nur minimal. Zinkoxid führte dagegen zu einem beschleunigten Abbau der chemischen UV-Filter: Beispielsweise büßte eine Mischung aus Avobenzon, Octisalat, Homosalat und Octocrilen ohne Zinkoxid während der zweistündigen UV-Bestrahlung nur 15,8 Prozent ihrer UV-A-Absorption ein, nach Zusatz von jeweils 6 Prozent nano- beziehungsweise mikropartikulärem Zinkoxid dagegen 84,3 beziehungsweise 91,8 Prozent. Dieses sogenannte Hybrid-Sonnenschutzmittel erwies sich in Tests mit embryonalen Zebrafischen zudem als toxisch.
Sonnenschutzmittel, die nur Zinkoxid, aber keine chemischen UV-Filter enthalten, bewegen sich üblicherweise im Konzentrationsbereich von 12 bis 24 Prozent. Diese rein mineralischen oder auch physikalischen Sonnenschutzpräparate schützen dann auch gut. Hybridcremes mit niedriger konzentriertem Zinkoxid bieten dagegen laut der Studie keinen zuverlässigen Schutz mehr, sobald der chemische Filter abgebaut wurde. Vorsicht sei laut den Autoren auch bei unbeabsichtigt erzeugten Mischungen geboten, beispielsweise wenn über oder unter ein Zinkoxid-haltiges Make-up ein chemisches Sonnenschutzmittel aufgetragen wird.