Zitronenduft statt Schweißgeruch |
Gehört stechender Schweißgeruch bald der Vergangenheit an? Wer zukünftig schwitzt, könnte vielleicht nach Zitrone riechen. / Foto: Adobe Stock/igorp17
Die Wissenschaftler der Universität Minho verglichen zwei Strategien, um β-Citronellol auf Baumwolle freizusetzen, sobald dieses mit Schweiß in Kontakt kommt. β-Citronellol ist ein von Zitronengras abgeleiteter Duftstoff, der auch in Insektenschutzmitteln verwendet wird. Dazu nutzten die Forscher einmal ein Protein aus der Nase von Schweinen, an das sich Geruchsmoleküle besonders gut anhaften. Dieses verbanden sie über ein sogenanntes Kohlenhydrat-Bindemodul mit den Baumwollfasern. Im zweiten Versuchsaufbau verpackten sie die Duftstoffe statt in Proteine in Liposomen.
Beide Methoden zeigten den gewünschten Erfolg: Schweißgeruch wurde verhindert. Sie entfalteten ihre Wirkung jedoch auf unterschiedliche Weise. Während das Zitronenaroma über die Proteine sehr schnell freigesetzt wurde, zeigte sich bei den Liposomen eine langsame, kontrollierte Freigabe des Geruchsstoffs. Die Liposomen konnten zudem mit mehr Duft beladen werden.
Die Wissenschaftler hoffen nun, beide Methoden für verschiedene Anwendungsfälle und Kleidungsstücke nutzen zu können. Ein weiterer Nebeneffekt: Da der Geruch nach Citronella auch Insekten abwehrt, könnte die von den Forschern entwickelte Kleidung doppelt wirken: gegen Schweiß und gegen Stechmücken.
Schweiß entsteht als natürliche körperliche Reaktion auf Hitze, Stress oder intensive sportliche Aktivität. Er dient der Kühlung des Körpers und riecht eigentlich nicht unangenehm. Kommt er jedoch mit Bakterien auf der Haut in Berührung, zersetzen diese den Schweiß in seine Einzelbausteine. Dabei entstehen Butter- und Ameisensäure, die für den strengen Geruch verantwortlich sind.