Zwei weitere Medikamente empfohlen |
Die Weltgesundheitsorganisation bewertet die Therapieoptionen bei verschiedenen Covid-19-Krankheitsverläufen. / Foto: Adobe Stock/Rawf8
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zwei weitere Arzneimittel für die Behandlung von Covid-19-Patienten. Es handelt sich dabei um den Wirkstoff Baricitinib, einen Januskinase-Hemmer, der zur Behandlung von rheumatoider Arthritis entwickelt wurde, und Sotrovimab, einen eigens für Covid-19-Patienten entwickelten monoklonalen Antikörper. Die Empfehlung von Baricitinib ist als stark klassifiziert, die Empfehlung für Storovimab als schwach oder bedingt.
Grundlage der neuen Empfehlungen waren sieben Studien mit mehr als 4000 Patienten, wie die WHO-Experten im Fachmagazin »The BMJ« berichten. Unter Behandlung mit Baricitinib (Olumiant®) hätten schwerkranke Covid-19-Patienten bessere Überlebenschancen und die Notwendigkeit einer künstlichen Beatmung werde reduziert. Es seien keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Das Arzneimittel soll in Kombination mit Corticosteroiden verabreicht werden.
Covid-19-Patienten mit einem milden Krankheitsverlauf, aber hohem Risiko für eine Krankenhauseinweisung könnten vom Einsatz des monoklonalen Antikörpers Sotrovimab profitieren, schreibt die WHO. Das Mittel mit dem Markennamen Xevudy® ist auch in der EU zugelassen.
Die WHO hatte sich zuvor bereits für den Einsatz einer anderen Antikörper-Kombination, Casirivimab/Imdevimab, ausgesprochen. Vom Einsatz zweier anderer Mittel, Ruxolitinib and Tofacitinib, rät sie dagegen ab. Kleine Studien hätten bislang keinen Nutzen gezeigt, und bei Tofacitinib könnten sich womöglich schwere Nebenwirkungen entwickeln.
Einen aktuellen Überblick über die Therapieempfehlungen der WHO bei Covid-19 gibt eine fortlaufend aktualisierte »living guideline« des BMJ.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.