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STIKO-Empfehlung

Zweiter Corona-Booster ab 60 Jahren

Bislang hat die STIKO mit der Ausweitung ihrer Empfehlung für den zweiten Corona-Booster gezögert – das hat sich jetzt geändert. In seine neue Empfehlung nimmt das Gremium auch den Proteinimpfstoff von Novavax und ein Antikörper-Präparat auf.
dpa
19.08.2022  13:00 Uhr
Zweiter Corona-Booster ab 60 Jahren

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine zweite Corona-Auffrischimpfung nun offiziell auch für Menschen ab 60 Jahren. Menschen in dieser Altersgruppe und im Alter ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung sollten einen weiteren Booster erhalten, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums vom Donnerstag. Die STIKO erweitere ihre bisherige Empfehlung »mit dem primären Ziel, besonders gefährdete Personen noch besser vor schweren Covid-19-Erkrankungen und Covid-19-bedingten Todesfällen zu schützen«.

Angeraten sei der weitere Booster, vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff, nach »drei immunologischen Ereignissen« – etwa nach Grundimmunisierung und erster Auffrischimpfung oder Grundimmunisierung und SARS-CoV-2-Infektion. Bedingung für die zweite Auffrischimpfung ab 60 sei im Regelfall, dass die erste Booster-Impfung oder die letzte Corona-Infektion mindestens sechs Monate her sei. Nur in begründeten Einzelfällen könne der Abstand auf vier Monate reduziert werden, so die STIKO.

Bislang hatte die STIKO den zweiten Booster bereits schon folgenden Gruppen empfohlen: Menschen über 70 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche und Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Covid-19-Verläufe ab fünf Jahren sowie Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.

Nun betonte das Gremium, durch eine zweite Auffrischimpfung in der erweiterten Gruppe werde für diese Menschen »weiterhin ein sehr hoher Schutz gegen schwere Covid-19-Verläufe erzielt«. Die genannten Risikogruppen sollten also nicht auf einen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff warten und eine Impfung verschieben, hieß es.

Keine Empfehlung für gesunde Unter-60-Jährige

In der neuen Empfehlung heißt es zudem explizit, gesunden Menschen unter 60 Jahren werde vorerst nicht noch ein Booster angeraten. »Diese Personengruppe würde nach derzeitigem Kenntnisstand von einer weiteren Impfstoffdosis nicht nennenswert profitieren.« Eine Ausnahme bilde das Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, für die der zweite Booster schon empfohlen ist.

Menschen mit bereits vier »immunologischen Ereignissen« in einem gewissen Abstand werde auch keine weitere Auffrischimpfung mehr empfohlen. Bei besonders Gefährdeten wie Hochbetagten könne aber individuell entschieden werden, ob eine weitere Impfstoffdosis wegen einer nachlassenden Leistungsfähigkeit des Immunsystems sinnvoll sein könne.

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